Novemberreise, aber wohin?
Freitag, 15. November 2024
Nächste Woche ist es endlich soweit, dass Nolwenn ihre neuen Blinker und Rückleuchten bekommt. Dafür muss ich nochmal zu Mi-Mobile. Aber was mache ich sonst noch? Ich bin wieder alleine unterwegs und suche mir zunächst noch zwei Modelleisenbahn-Hobby-Termine.
Am Freitag fahre ich los, Samstag und Sonntag gibt es zwei Tage der offenen Türen. Zum ersten in Gau-Algesheim, das zwischen Bingen und Mainz liegt und dann am Sonntag in Winnenden, also dem Ort zu dem auch die Werkstatt von Mi-Mobile gehört.
Für Montag habe ich dann den Termin in der Werkstatt gemacht. Und dann? Ja, für die dann folgenden Tage ich habe ich noch keine konkreten Pläne. Noch nicht einmal die länge der Reise steht fest. Nur das maximal späteste Enddatum, weil ich am übernächsten Wochenende nochmal einen Einsatz als Schiedsrichter bei der DM in Bonn habe.
Nächsten Montag entscheidet es sich also, wie der eigentliche Titel dieser Reise lauten wird.
Für den heutigen Freitag fahre ich in einen Nebenort von Gau-Algesheim, nämlich nach Ingelheim. Dort stelle ich Nolwenn auf dem kostenlosen Stellplatz der Gemeinde ab.
Ein kleiner Spaziergang in die "Neue Mitte" von Ingelheim reicht mir heute, um noch ein paar Kleinigkeiten für die Küche einzukaufen. Ansonsten sind heute viel Lesen und frühes Schlafen angesagt.
1. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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207 | Ingelheim a. Rh. |
Stellplatz am Freibad | |
kostenlos |
Samstag, 16. November 2024
In der Nacht war Gasflasche 1 leer und die Duo-Control schaltete um auf Flasche 2. Im Prinzip bekommt man davon ja nichts mit. Nur die Tatsache, dass am nächsten Morgen die LED der Fernanzeige von Grün auf Rot umgeschaltet hat, macht darauf aufmerksam, dass man nun wieder eine neue volle Flasche braucht.
Und da habe ich Glück. Nur 500 m vom Stellplatz gibt es nicht nur den Bäcker für die Frühstücksbrötchen, sondern auch einen Baumarkt. Dort kann ich die leere Flasche direkt wieder tauschen. Nun bin ich also wieder mit zwei vollen Flaschen am Start.
Allzulange wird dieser Zustand aber wohl nicht bestehen bleiben. Es ist nämlich immer noch recht kühl und die Heizung muss auch weiterhin arbeiten.
Am Vormittag fahre ich dann zu der Fa. Brima Modellanlagenbau in Gau-Algesheim, wo der Tag der offenen Tür stattfindet. Es handelt sich hier nicht um ein normales Geschäft für Modelleisenbahnen. Die Firma produziert im Auftrag und nach Wünschen der Kunden Modelleisenbahnanlagen.
Dabei sind viele Ausbaustufen zu bekommen. Von der reinen Planung über Rohbauanlagen ohne oder mit Elektrik, bis hin zu komplett fertigen Anlagen inklusiver programmierter automatischer Steuerung.
Die Anlagen werden in Segmenten erstellt, die nach Fertigstellung geteilt, an den Kunden geliefert und dort aufgebaut werden. Eine große Anlage gerade etwas über den Rohbau hinaus steht im Erdgeschoss und soll später einmal bis nach Frankreich geliefert werden.
Weil hier immer an mehreren Anlagen gleichzeitig gebaut wird, bekommt man viele verschiedene Ausbaustufen zu sehen. Dabei wird jede Anlage von den Mitarbeitern betreut und die Besucher bekommen viele Informationen zu den Anlagen.
Es wird viel gefachsimpelt und ich konnte wieder eine Menge lernen. Das war auf jeden Fall ein lohnender Abstecher.
Weiter geht es in Richtung der Mi-Mobile Werkstatt. Unterwegs geht der Himmel auf, wird blau und die Sonne kommt heraus. Leider besitzt nicht wirklich wärmende Kraft.
Endstation ist heute ein Stellplatz in Backnang. Dieser Ort liegt bereits im Rems-Murr-Kreis und bis zur Werkstatt, aber auch zur morgigen Modellbahnveranstaltung in Winnenden ist es nur ein Katzensprung.
Also nutzte ich das Sonnenlicht und mache noch eine Besichtigungsrunde durch die schöne Altstadt von Backnang. Wie freundlich plötzlich alles mit etwas Sonnenschein und blauem Himmel aussieht.
2. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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211 | Backnang |
Stellplatz am Freizeitbad Wonnemar | |
kostenlos |
Sonntag, 17. November 2024
Der nächste Tag-der-offenen-Tür steht heute an. Die private Modellbahnvereinigung Winnenden, kurz "PMW" hat geladen. Wie in jedem Jahr in der Zeit vor Weihnachten gibt es an vielen Tagen Besuchertage, zu denen immer auch viele Modellbahnbegeisterte kommen und sich staunend das Gebotene anschauen.
Das Vereinskonzept ist für mich überraschend aber offensichtlich bestens durchdacht, da die Vereinigung mittlerweile seit 60 Jahren besteht.
Als Besucher zahle ich 6 Euro Eintritt und darf dann die große Anlage bewundern. Das Ganze ist so aufgebaut, dass jedes Mitglied einen eigenen Bahnhof besitzt, der ihm auch materiell tatsächlich gehört und den er pflegt und bedient. Zwischen den Bahnhöfen gibt es eine umlaufende Hauptstrecke von insgesamt 300 Metern Länge. Die "Fahrdienstleiter" der einzelnen Bahnhöfe schicken sich dann die Züge weiter.
Ein gelungenes Konzept, dass abwechslungsreichen Zugverkehr bietet. Die Gestaltung besonderer Szenen oder die aus Hamburg bekannten sogenannten "Knopfdrücker" stehen hier im Hintergrund. Dafür wird hier viel gefahren. So mag ich das.
Und auch wenn das hier eigentlich ein Blog über das wohnmobile Reisen ist, müsst ihr euch jetzt damit abfinden, dass an dieser Stelle schon wieder einige Modellbahnfotos auftauchen.
Nolwenn wartet derweil geduldig im einsetzenden Regen. Dabei hat es beim Einparken ein ziemliches Malheur gegeben, als ich einen Begrenzungsstein übersehen habe.
Der Stein, eigentlich ein kleiner Felsen, war aber trotzdem so niedrig, dass ich ihn im Rückspiegel nicht mehr gesehen hatte. Tiefe Kratzspuren an der Seite sind nun also die Folge.
Heute fahre ich dann nur noch zur Werkstatt, wo ich morgen den Termin habe und die nur rund fünf Kilometer von der Modellbahn entfernt liegt.
Der Werkstattmeister ist auf dem Gelände und wir schauen uns gemeinsam die Kratzer kurz an. Die gute Nachricht lautet, dass wohl ein Lackstift reichen wird, um die schlimmsten Spuren verschwinden zu lassen.
3. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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25 | Winnenden-Breuningsweiler |
Werkstattgelände der Fa. Mi-Mobile | |
kostenlos |
Montag, 18. November 2024
Den Termin in der Werkstatt habe ich erst um 13:30 Uhr nach der Mittagspause. Eigentlich hatte ich überlegt, die Wartezeit am Vormittag mit einem ausführlichen Spaziergang bzw. einer kleinen Wanderung zu überbrücken. Aber das Wetter sieht so wenig einladend aus, dass ich lieber darauf verzichte, etwas lese und am Laptop "arbeite".
Außerdem versuche ich die weitere Reise zu planen. Was kann man um diese Jahreszeit bei so einem Wetter eigentlich unternehmen? Eine Stadtbesichtigung geht ja eigentlich immer. Also, wie wäre es mit Tübingen? Ergebnis: Sieht vielversprechend aus und wenn ich heute Nachmittag hier durch bin, werde ich dorthin fahren.
Auch meine Anfrage bei ChatGPT ergibt, dass Tübingen eine gute Idee ist. Allerdings muss ich ab Mittwoch und dann besonders am Donnerstag mit Schneefall bis runter auf 300 Meter rechnen. Aber für die weiteren Tage mache ich mir dann Gedanken, wenn es soweit ist.
Bereits im Epilog zur Schweizer Pässetour hatte ich am 26. September ja schon geschrieben, dass zwei letzte Garantiemängel offen geblieben waren.
Das waren einerseits die LED-Blinker, die für andauernde Fehlermeldungen des Bord-Computers sorgten. Und zum anderen ging es um die Höhenverstellung des Tisches, der sich nicht mehr unten arretieren ließ.
Die Blinker sind heute also fällig. Der Ausbau der alten Blinker- und Rücklichterleisten (Blinker, Rücklicht, Bremslicht und Rückfahrscheinwerfer) geht schnell, und ebenso schnell sind die neuen Einheiten eingebaut. Es werden nicht mehr einzelne Birnchen gewechselt, sondern es ist immer direkt die gesamte Einheit zu tauschen, wenn mal etwas davon defekt sein sollte.
Eine spätere Probefahrt und auch meine Weiterfahrt bleibt dann ohne weitere Fehlermeldungen. Anscheinend sind die neuen Leuchten nun doch besser auf den Ducato abgestimmt. Hoffentlich bleibt das auch so.
Die Höhenverstellung und Arretierung des Tisches hatte ja am 26. September seltsamerweise plötzlich wieder geklappt, so dass in der Werkstatt gar nichts repariert wurde. Natürlich war das nicht von Dauer und schon beim ersten Enkelbesuch konnten wir den Tisch wieder nicht nach unten stellen.
Mittlerweile hatte ich aber das Problem weiter eingegrenzt. Es tritt nämlich immer nur auf, wenn wir die kürzlich von uns entdeckten Zusatzstützen unter dem Tischgestell ausgeklappt haben.
In diesem Fall verfehlt der Tisch ganz knapp die erforderliche tiefste Position, so dass die Mechanik nicht einrasten kann. Dies wiederum liegt daran, dass wir Nolwenn mit Teppichboden gekauft hatten. Die Dicke des Teppichs ist bei der Justierung der tiefsten Position nicht berücksichtigt worden. Und das, obwohl wir den Teppich ab Werk gekauft hatten.
Meine Überlegung war nun, entweder die Justierung im Tischbein zu verstellen oder aber die Zusatzfüße einfach ein paar Millimeter zu kürzen.
Da sich die Justierung der Hubsäule nicht verstellen lässt, bleibt nur das Kürzen der Standbeine. Und so geschieht es dann auch. Und siehe da, es klappt. Der Tisch lässt sich nun mit ausgeschwenkten Stützbeinen ganz unten fixieren.
Die Handarbeit dauert natürlich seine Zeit. Daher komme ich erst später los, als ich ursprünglich mal gedacht hatte. Auf dem Weg nach Tübingen wird mir bewusst, dass ich es durch den Berufsverkehr des Großraums Stuttgart kaum noch bei Tageslicht dorthin schaffen werde. Kurzfristig entscheide ich mich daher um und fahre nach Göppingen, wo ich den Stellplatz ja noch von der Reise im September kenne.
Was auf jeden Fall bemerkenswert ist, das ist die Tatsache, dass wir heute, 578 Tage nach Übernahme von Nolwenn, zum ersten Mal den Status erreicht haben, dass es keinen einzigen offenen Garantiemangel mehr gibt. Eigentlich könnte man sich darüber freuen und wenn wir diesen Zustand vor einem Jahr erreicht hätten, dann hätten wir uns auch bestimmt ordentlich gefreut. Aber nach nunmehr über anderthalb Jahren ist die Freude zwar vorhanden, aber doch auch ein wenig verhalten.
4. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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58 | Göppingen |
SP Schockensee | |
kostenlos |
Dienstag, 19. November 2024
Nachdem ich gestern Abend noch den Wetterbericht geschaut hatte, entschließe ich mich, diese Reise abzubrechen und doch vorzeitig wieder nach Hause zu fahren. Auf Wintersport bin ich diesmal nicht eingestellt. Klar, ich habe Winterreifen drauf und sogar die Schneeketten mit, aber ansonsten habe ich gerade wirklich keine Lust auf Schnee. Also geht es wieder gen Heimat, natürlich mit dem obligatorischen Enkel-Zwischenstopp.
Für heute besuche ich dann noch das Märklin-Museum, bzw. den dortigen Märklin-Shop. Wenn ich denn schon mal in Göppingen bin, muss das selbstverständlich auch so sein.
Danach geht es auf die Autobahn. Der Wintereinbruch kündigt sich mit Sturmböen an, so dass ich ziemlich verhalten und immer sehr vorsichtig fahre.
Auf den Höhen des Hunsrück wird es so dunkel, dass man denken könnte, es wird schon Nacht. Aber es ist einfach nur die richtig dicke Regenwolke, aus der es wie aus Eimern gießt.
Anfangs ist es auch noch recht warm, doch dann erfolgt ein sehr schneller Temperatursturz. Und auf einmal haben wir nur noch knapp über Null Grad. Gut, dass ich heute schon im Flachland übernachten werde.
Ach ja, das Thema mit den Blinkern ist doch noch nicht durch. Heute gab es wieder ein paar Fehlermeldungen. Insgesamt zwar sehr viel weniger, als noch die Tage zuvor, aber doch eben auch nicht ohne die Meldungen. Sich nur verhalten zu freuen, war gestern also wohl doch richtig.
5. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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390 | Weilerswist |
Mittwoch, 20. November 2024
Heute Vormittag kann ich dann nochmal ausgiebig mit dem Kleinen spielen und rumtoben. Später fahre ich dann nur noch nach Hause und bekomme die meisten der üblicherweise fälligen Aufräumarbeiten direkt erledigt.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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54 | nach Hause |
945 | Gesamtkilometer |