Das erste Mal nach Zeeland
Samstag, 25. Mai 2024
Man sagt ja, dass rein rechnerisch jeder Nordrhein-Westfale mindestens einmal in Südholland in der Provinz Zeeland gewesen sein müsste. Für uns traf das bislang nicht zu, auch wenn wir schon oft in den Niederlanden in Urlaub waren.
Wir waren halt immer weiter nördlich, vor allem am Ijsselmeer unterwegs. Für die folgende Urlaubswoche haben wir uns daher vorgenommen, auch mal den südlichen Teil der Niederlande kennenzulernen.
Für die 300 km nach Middelburg, das mitten auf der Halbinsel Walcheren liegt, brauchen wir mit Tankstopp und kurzer Pause immerhin 4 1/2 Stunden.
Nachdem wir auf dem Campingplatz der Stadt Middelburg eingecheckt haben, ist alles schnell aufgebaut. Unterwegs hatte es noch geregnet und hier ist der Himmel immer noch bedeckt.
Die Rasenflächen sind vom Regen der letzten Tage total aufgeweicht und auf mehreren Schildern wird davor gewarnt, die befestigten Flächen zu verlassen und auf den Rasen zu fahren.
Nachdem wir die Fahrräder abgeladen haben, machen wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum von Middelburg. Auf dem großen Marktplatz am Rathaus ist heute Flohmarkt. Daher laufen unglaublich viele Menschen in der Stadt herum.
Wir parken die Räder auf einer der vielen gekennzeichneten Fahrrad-Abstellflächen und drehen eine Runde zu Fuß durch die Fußgängerzonenbereiche. Dabei setzt sich die Sonne immer mehr gegen die Wolken durch und es wird schön warm.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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300 | Middelburg |
SP/CP Stadscamping Zeeland | |
29,80 € |
Sonntag, 26. Mai 2024
Zunächst fahren wir heute ins benachbarte Vlissingen, wo wir Diesel tanken. Damit dürften wir dann bis zur Rückkehr nach Hause gerüstet sein.
Danach geht es in Richtung Strand, wo wir auf einem abgelegenen Parkplatz parken, um auf die Dünen zu spazieren und die Aussicht auf die Westerschelde zu genießen. Hier fahren die großen Pötte von und nach Antwerpen vorbei.
Das Wetter spielt nicht so richtig mit. Es ist stark bewölkt und immer wieder fallen Regentropfen. Die Fotos wirken daher wie triste S/W-Fotos.
Über kleine Nebenstraßen geht es dann weiter nach Domburg, wo wir auf einem Campingplatz einchecken. Der Platz verfügt über rund 50 gesondert ausgewiesene und befestigte Stellflächen für Wohnmobile, die aber mittags alle schon belegt sind.
Wir dürfen auf einem Platz für Wohnwagen stehen, müssen aber aufpassen, dass wir die Wiese nicht kaputt fahren, bzw. dass wir in der weichen Wiese nicht steckenbleiben.
Die Wohnwagenplätze verfügen mittig über eine große befestigte Fläche, Und als wir diese erreicht haben, stehen wir stabil und sicher.
Später kommt die Sonne raus. Aber nur kurz, bis es wieder zu gießen anfängt. Unsere eigentlich geplante Fahrradtour verschieben wir auf morgen.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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23 | Domburg |
CP Westhove | |
30,30 € mit ACSI |
Montag, 27. Mai 2024
Heute Nachmittag soll es wieder zu regnen anfangen. Also machen wir uns früh auf den Weg nach Domburg. Zunächst spazieren wir über die Seepromenade, genießen den Ausblick, die Seeluft und die wärmenden Strahlen der Sonne.
Die Promenade führt auf dem Dünenkamm entlang. Hierdurch fühlen wir uns an ähnliche Situationen in der Normandie erinnert. Bisher kannten wir nur die flachen Küstenabschnitte weiter nördlich in den Niederlanden. Hier sind wir gerade positiv überrascht.
Nach dem Spaziergang folgt der nächste Spaziergang direkt in Domburg. In der Fußgängerzone findet heute der wöchentliche Saisonmarkt statt. Anders als erwartet geht es hierbei aber nicht um frische Lebensmittel aus der Region, sondern die Marktstände sind für die vielen, vielen Touristen aufgebaut.
Unterwegs hört man fast ausschließlich Deutsch und kaum Niederländisch. Wir gönnen uns ein leckeres Eis in einer Eisdiele und laufen zurück zu den Fahrrädern, die wir außerhalb der Fußgängerzone auf einem großen Fahrrad-Parkplatz abgestellt hatten.
Wir sind verblüfft, wie voll der Parkplatz geworden ist. Bei unserer Ankunft hatten wir praktisch noch freie Auswahl, wo wir unsere Räder anketten. Bei der Rückkehr ist alles picke-packe voll und überall, auch außerhalb der Fahrradständer sind Räder abgestellt. Als wir uns zur Rückfahrt fertig machen, stehen die nächsten Radler schon bereit, um ihre Räder direkt auf die frei werdenden Plätze zu stellen.
Wir fahren zurück zum Campingplatz und ich mache mich direkt nochmal alleine auf den Weg, da ich gerne noch zum Westkap wollte. Der Radweg dorthin ist nicht zu verfehlen. Es geht ein starker und kalter Seewind so nah am Wasser.
Kurz vor dem Kap und dem Ort Westkapelle können alle Fahrzeuge auf die Seeseite des befestigten Deiches wechseln. Dort unten stehen viele Pkw und auch Wohnmobile direkt am Wasser. Das hatte ich schon häufiger mal in anderen Reiseberichten gesehen, aber mir war nicht klar, dass das genau hier sein würde.
Für morgen nehme ich mir vor, dass wir mit Nolwenn auch einmal an diesen besonderen Küstenabschnitt fahren werden.
Dienstag, 28. Mai 2024
Als erstes fahren wir heute zu einem Supermarkt in Domburg, dessen Parkplatz auch noch neben einer dekorativen Windmühle liegt.
Danach dann, wie gestern vorgenommen, weiter nach Westkapelle, wo wir am Leuchtturm einen kleinen Spaziergang machen und noch einen zweiten Kaffee trinken, während wir die Aussicht genießen.
• Im 16fachen Zeitraffer hier noch die Fahrt am Damm entlang.
Von Süd-West nähern sich dicke Regenwolken und wir machen uns auf den Weg in entgegengesetzte Richtung. Hat aber nicht viel geholfen. Das kann ich jetzt schon vorwegnehmen.
Wir legen einen Zwischenstopp am Delta-Sturmflut-Stauwerk ein. Nach einer großen Überschwemmungs-Katastrophe in den 50er-Jahren hatten die Niederländer damit begonnen diese Einrichtung zu planen und zu bauen.
Das Vorhaben zog sich über Jahrzehnte hin, aber nun ist es möglich, dass Ebbe und Flut täglich ganz normal hin und her fließen, während bei einer drohenden Überschwemmung von Meeresseite, die riesigen Fluttore geschlossen werden können, um das Wasser in der Nordsee zu halten.
Am Aussichtspunkt gibt es leider keine weiteren Infos zu dem Projekt. Dabei hatte ich irgendwie so etwas wie ein Info-Zentrum erwartet.
Etwas enttäuscht setzen wir unsere Fahrt fort, während von hinten die Regenwolken wieder näher gekommen sind und uns schließlich einholen. Aber unser Tagesziel ist nicht mehr weit. Wir wollen heute auf den Womo-Stellplatz bei Scharendijke am Grevelingenmeer.
Das Einchecken und Bezahlen erfolgt über einen Automaten. Es sind jede Menge Stellflächen frei und wir haben die Qual der Wahl.
Leider ist es mittlerweile voll am Regnen. Also machen wir etwas Leckeres zu Essen und lassen weitere Besichtigungen ausfallen. Morgen soll das Wetter dann zumindest vorübergehend besser werden. Wir werden wohl noch eine zweite Nacht hier dranhängen und morgen die Gegend erkunden.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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58 | Scharendijke |
SP Brouwersdam | |
25,00 € |
Mittwoch, 29. Mai 2024
Im Laufe der Nacht haben die Regenfälle so langsam nachgelassen, aber am Morgen ist immer noch alles nass und wir haben dicke Wolken aus denen es auch immer wieder mal tröpfelt. Für heute Nachmittag ist sonniges Wetter angesagt, so dass wir den Regen bis mittags aussitzen.
Gestern hatten wir wegen dem Regen auf die Erkundung der Umgebung verzichtet. Um das heute nachholen zu können, haben wir beschlossen, eine weitere Nacht auf diesem Stellplatz zu bleiben.
Leider ist unsere Stellfläche für heute schon reserviert und ich kann nicht einfach verlängern, sondern ich muss nochmal durch die ganze Anmeldeprozedur am Automaten und eine andere Parzelle buchen.
Anscheinend gibt es hier einen Feiertagszuschlag, denn der Platz ist jetzt um die Hälfte teurer als gestern. Vielleicht auch nur, weil diese Fläche größer und deshalb teurer ist. Einen klaren Hinweis auf den Grund finde ich jedenfalls nicht.
Gegen Mittag ist zwar immer noch alles feucht, aber der Regen scheint nun durch zu sein. Also brechen wir mit den Rädern auf.
Erstes Ziel ist der Windsurfer-Strand direkt am Grevelingenmeer. Auf der mittleren Insel des Brouwersdam gibt es eine große Bucht, in der ordentlich Wind geht und wo sich die Windsurfer tummeln. Wir schauen uns das Treiben an und treffen die Surfschule aus Düsseldorf, wo ich mal einen Kurs gemacht und danach auch Material zum Üben ausgeliehen hatte. Die Surfschule veranstaltet hier ein Surf-Camp. Das macht schon Lust darauf, dort mitzumachen. Mal sehen, nächstes Jahr habe ich ja mehr Zeit.
Als nächstes geht es in den Ort neben unserem Stellplatz. Aber Scharendijke ist jetzt doch nicht besonders groß. Mit viel Suchen finden wir den Ortskern, der lediglich ein paar Lokale aufzuweisen hat.
Da fahren wir lieber noch etwas weiter. Und zwar nach Renesse, dem ja nicht gerade der Ruf gesitteter Reisen vorauseilt. Aber unser Eindruck ist ein anderer. Zum einen hatten die Einheimischen genug von Randale und Sauftourismus. Sie haben entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen, die offenbar wirken.
Der Ortskern ist extrem touristisch und wir sehen vor allem Paare und Familien. Außerdem ist heute Markttag. Im Prinzip nicht anders als der Markt in Domburg vor ein paar Tagen.
Heute gönnen wir uns Backfisch und Kibbeling. Und für Nachtisch einen Besuch im Eiscafé. Das Abendessen werden wir wohl ausfallen lassen.
Zwischenzeitlich ist die Sonne komplett rausgekommen und wir haben blauen Himmel, so als hätte es gar keinen Regen gegeben.
Donnerstag, 30. Mai 2024 (Fronleichnam)
Fronleichnam, Feiertag u. a. in NRW aber nicht in den Niederlanden. Viele NRWler nutzen dieses lange Wochenende mit Brückentag, um ein paar Tage auszuspannen und in den offenen Geschäften unserer westlichen Nachbarn Shoppen zu gehen.
Wir fahren nach Burgh-Haamstede, um dort im Villenvorort Nieuw-Haamstede den bekannten Leuchtturm mit dem rot-weißen Zuckerstangenmuster zu sehen. Der Turm befindet sich in Privatbesitz und ist nur von außen zu betrachten. Immerhin ist er so bekannt, dass er in den Zeiten vor der Euro-Einführung eine große Gulden-Banknote verzierte.
Danach geht es zurück in den Hauptort, wo wir unsere Lebensmittelvorräte auffrischen.
Als nächstes wollen wir nochmal zu der Surferbucht, in der wir gestern schon waren. Dafür brauchen wir aber zunächst eine sichere Übernachtungsmöglichkeit. Wir versuchen es einfach nochmal an dem Stellplatz der letzten beiden Nächte, aber es ist jetzt tatsächlich alles ausgebucht.
Dann fahren wir zu zwei kleinen Mini-Camping, die hierzulande von landwirtschaftlichen Betrieben angeboten werden. Doch die Auskunft lautet, dass die Wiesen durch den vielen Regen zu sehr aufgeweicht sind, so dass keine Womos aufgenommen werden können.
Dann versuchen wir es eben auf einem normalen Campingplatz. Tatsächlich hat der Platz direkt neben dem Stellplatz der letzten Nächte noch etwas frei. Damit hatten wir eigentlich gar nicht gerechnet. Der Übernachtungspreis ist der gleiche wie auf dem Stellplatz.
Dank der automatischen Kennzeichenerkennung an den Schranken können wir problemlos aus und später wieder einfahren.
Am Surferstrand ist es wieder sehr voll. Der Wind ist heute schwächer, aber es sind trotzdem viele, viele Windsurfer und Wingfoiler auf dem Wasser unterwegs.
Wir machen unser spätes Mittagessen und schauen den Surfern zu. Später mache ich einen Spaziergang ins Surferzentrum. Dort gibt es neben einem Restaurant und einer Surfschule auch einen ziemlich großen und sehr gut ausgestatteten Surfladen.
Ich finde dort einen Drift-Stopper, den ich für mein Wind-SUP brauche, um beim Surfen nicht so weit seitlich abgetrieben zu werden, sondern den Kurs besser halten zu können.
Unser Stellplatz auf dem Camping bietet den Luxus einer Holzveranda mit Picknickbank-/tisch direkt vor jedem Mobil.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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46 | Scharendijke |
CP Duin en Strand | |
37,00 € |
Freitag, 31. Mai 2024
Wir beenden unseren Aufenthalt in Zeeland. Unser heutiges Ziel ist Winterswijk mit seinem Super-Campinggeschäft Obelink.
Wir kommen gegen 13 Uhr dort an und es ist zwar voll, aber doch nicht (mehr) so voll wie wir befürchtet hatten, denn wir bekommen ziemlich weit vorne einen Parkplatz für Nolwenn.
Und als wir drei Stunden später, sowie einige Euros ärmer zum Parkplatz zurückkommen, sind schon sehr viele Plätze wieder frei geworden.
Danach versuchen wir mehrere Stell- und Campingplätze, die aber alle ausgebucht sind. Dann folgen wir noch einmal einem Straßenhinweisschild auf einen Campingplatz, der in unseren Apps gar nicht vorkommt. Und wir haben Glück. Es ist noch genau ein Platz frei.
Der liegt auf der nicht parzellierten Campingwiese ganz am Rand des Campingplatzes. Allerdings macht mir die Anfahrt auf die Wiese, die tagelang ordentlich Regen abbekommen hat, etwas Sorgen. Es sind tiefe Fahrzeugspuren zu sehen, die beim Befahren der Wiese entstanden sind. Aber es gibt hier auch einen Traktor und die Rezeption versichert mir, dass wir morgen notfalls auch wieder herausgezogen werden.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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244 | Winterswijk |
CP Renskers | |
24 € |
Samstag, 1. Juni 2024
Heute geht es nur noch nach Hause. Aber wie gestern schon geschrieben, erwarten wir einen spannenden Start der Fahrt, da wir rückwärts die Wiese mit ihren Schlammlöchern hinauffahren müssen.
Außerdem hatte es heute Nacht, in der es eigentlich trocken bleiben sollte, wie verrückt geregnet. Die Schlammlöcher von gestern stehen heute auch noch voller Wasser.
Unser einziger und im Nachhinein betrachtet entscheidender Pluspunkt ist die Tatsache, dass wir gestern bei der Ankunft noch auf die Keile gefahren waren. Damit müssen wir nicht aus dem Stand anfahren, sondern können den Schwung vom Runterrollen mitnehmen und Geschwindigkeit aufbauen.
So schaffen wir es bis zu der mit Rasensteinen befestigen Fläche am Anfang der Wiese. Natürlich habe ich auch den Knopf für die Traktionskontrolle gedrückt. Ob dies einen wirklichen Unterschied gemacht hat, kann ich nicht beurteilen. Ich wollte nämlich nicht nochmal runterfahren und es ohne probieren.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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125 | nach Hause |