Schwäbische Alb

Freitag, 28. April 2023

Morgen geht es los! Die erste Fahrt mit Nolwenn. Die ganze Woche über haben wir immer weiter eingeräumt, nochmal sortiert, umgeräumt und optimiert. 

Jetzt sind wir soweit, dass wir los können. Allerdings wollen wir noch kein Fernziel aufsuchen, sondern haben uns überlegt, dass es sinnvoll sein könnte, die erste Reise in die Nähe unseres Händlers Mi-Mobile in Remshalden zu machen. Im Falle eines Falles würden wir auf kurzen Wegen in die dortige Werkstatt fahren. 

Das Reiseziel lautet also grob "Schwäbische Alb", auch wenn wir es mit den genauen geografischen Grenzen nicht so genau nehmen werden. 

​Insgesamt ist das jetzt aber keine Notlösung, sondern die Schwäbische Alb hatten wir bisher noch gar nicht erforschen können und wir versprechen uns eine wirklich schöne Reise, von dieser Gegend, die wir bisher kaum kennen. 

Die Fahrräder stehen heute zum ersten Mal so richtig auf dem Träger. So einen Fahrradträger auf einer Anhängerkupplung hatten wir bisher noch nicht und ich muss mich erst dran gewöhnen, dass das so tatsächlich halten kann. 

Der Träger lässt sich sogar nach hinten wegkippen, so dass wir auch im beladenen Zustand an die Heckklappe kommen. Bis hier wirkliches Vertrauen in die Stabilität entsteht, wird wohl noch etwas dauern. 

Samstag, 29. April 2023

Da wir gestern schon (fast) alles gepackt hatten, kommen wir richtig früh los. Wir nehmen die A3 und kurz vor Frankfurt wechseln wir auf die A67. Hier gefällt uns die Beschilderung der Überholverbote. 

Da wir jetzt über 3,5t zulässige Gesamtmasse haben, gilt in Deutschland für uns trotz 100 km/h Ausnahmeregelung, das Überholverbot für Lkw. Das ist total widersinnig und eigentlich müsste mit der 100 km/h-Ausnahme auch die Ausnahme vom Lkw-Überholverbot verknüpft werden. 

In Hessen, zumindest auf diesem Teilstück der A67, sieht man das wohl auch so und es gibt extra eine Ausnahmeregelung. Alle Reisemobilfahrer über 3,5t werden sich wohl über diese Schilder sehr freuen. 

Wir fahren durch bis zum Märklineum, dem Museum zur Firma Märklin am Stammsitz des Werkes in Göppingen. 

Im Vergleich zur großen Dampflok der Baureihe 44, die auf dem Hof präsentiert wird und die in einem Rahmen steht, der den aktuellen Lokverpackungen der Fa. Märklin nachempfunden ist, wirkt Nolwenn ziemlich klein. 

Im Märklineum gibt es eine Schauanlage, die Motive aus der Region zeigt. Unser morgiges Tagesziel ist dort auch verewigt. Der Blautopf, eine Karstquelle mit kaum glaublicher blauer Farbe ist sehr natürlich wiedergegeben. Wir freuen uns schon auf den Vergleich, den wir dann morgen vornehmen werden. 

Von Göppingen aus fahren wir weiter nach Schwäbisch Gmünd, wo wir uns für heute auf dem Stellplatz einchecken. Dies geht nur Online, aber es gibt mit dem Handy eine Internetverbindung und die Anmeldung lässt sich gut durchführen. 

Sonntag, 30. April 2023

Wir beginnen nach dem Frühstück mit einem Stadtrundgang in Schwäbisch Gmünd. Besonders rund um den zentralen Marktplatz gibt es schöne Fotomotive zu entdecken. 

Weiter geht es dann nach Geislingen. Wir fahren zur Burgruine Helfenstein hinauf. Vom Parkplatz erreichen wir nach kurzem Spaziergang die Burgruine, die über dem Tal liegt. 

Von hier oben hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt und auf die bekannte Bahnstrecke der Geislinger Steige, die hier sehr steil die Schwäbische Alb überwindet. 

Wir nehmen ebenfalls die Geislinger Steige, wenn auch über die Straße. Auf der anderen Seite geht es dann weiter nach Blaubeuren. Vor vielen Jahren waren wir mal hier durchgekommen, als die Strecke über die A8 gesperrt war. Damals schon hatte uns das Tal gut gefallen und wir hatten uns vorgenommen, dass wir hierher nochmal wiederkommen müssen. 

Auf dem Stellplatz in Blaubeuren ist es fast voll, aber wir bekommen noch einen freien Platz. 

Natürlich spazieren wir direkt weiter zu der Attraktion der Stadt, dem Blautopf. Das Wasser strömt in großer Menge aus einem tiefen Loch in den Felsen. Der Lichteinfall sorgt dafür, dass der Quelltopf in tiefem Blau leuchtet. 

Montag, 1. Mai 2023 (Maifeiertag)

Eigentlich würden wir heute noch hier bleiben, aber an diesem Feiertag wird es schnell sehr voll und nach einem weiteren Spaziergang durch Blaubeuren, entschließen wir uns doch zur Weiterfahrt. 

Wir wollen heute noch ein wenig durch Ulm spazieren. Also fahren wir nur 20 Kilometer weiter am Flüsschen Blau entlang und quartieren uns auf dem Stellplatz in Neu-Ulm ein. 

Mit dem Fahrrad geht es an der Donau entlang bis in die Innenstadt von Ulm. Dort stellen wir die Räder ab und drehen unsere Runde zu Fuß durch die Stadt. 

Zuerst landen wir am Ulmer Münster. Die Silhouette der Front mit dem einzelnen zentralen Turm erkennt man sofort als das Markenlogo der Fa. Magirus-Deutz. Auch wenn ich früher immer dachte, dass es eine Rakete darstellen sollte, beruht es letztlich doch auf dem Ulmer Münster. Der Gründer der Fa. Magirus stammte nämlich aus Ulm. 

Als der auch heute noch höchste Kirchturm der Welt bekommt man ihn sogar im Hochformat und mit Weitwinkel kaum auf ein Foto. 

Ulm hat auch noch einige schöne Fachwerkhäuser. Darunter auch das schiefste Hotel der Welt im Fischer- und Gerberviertel, das logischerweise unten an der Donau liegt. 

Dienstag, 2. Mai 2023

Von Ulm fahren wir zunächst nach Bad Waldsee und besuchen dort das Hymer-Museum. Schon oft hatten wir Fotos von dort gesehen, so dass der Wunsch entstand, das auch mal persönlich in Augenschein zu nehmen. 

Uns hat es sehr gefallen und der Eintritt hat sich für uns ganz sicher gelohnt. Es gibt wirklich tolle Exponate zu bestaunen. Und man lernt sehr viel über die Anfänge des Campings. Damals herrschte noch ein ganz anderer Blick auf die Auto-Nomaden. 

Nebenbei habe ich auch viel darüber erfahren, warum meine Eltern beim Camping immer bestimmte "Rituale" eingehalten haben. Die Dose Ravioli gehörte zum Beispiel immer zum Urlaub dazu. 

​Weiter geht es dann nach Sigmaringen. Der Campingplatz liegt direkt neben dem Festplatz, wo gerade die Fahrgeschäfte der Mai-Kirmes abgeräumt werden. 

Wie haben schon von hier aus einen schönen Blick auf das Schloss Sigmaringen. Später machen wir noch einen Spaziergang und wir erkennen, dass das Schloss direkt über der Donau auf einem Felsgrat liegt und sich in dessen Länge hinzieht. 

Am späten Nachmittag mache ich mich nochmal alleine auf den Weg zu einem Aussichtspunkt, der auf Höhe des Schlosses auf der gegenüberliegenden Seite der Donau liegt. Mit der Sonne im Rücken strahlt das Schloss sehr fotogen in voller Pracht. 

Mittwoch, 3. Mai 2023

Wir bleiben für eine zweite Nacht auf diesem Campingplatz. Da wir schönes, sonniges Wetter haben, wollen wir heute mit den Rädern an der Donau entlang fahren. 

Gesagt, getan - Es geht in Richtung des oberen Donautals, wo sich die seitlichen Felswände recht nahe kommen. 

Donnerstag, 4. Mai 2023 (Star Wars Tag)

Von dem heutigen Star Wars Day merken wir natürlich nichts. Hier in der Gegend laufen keine "Stormtroopers" herum. 

Als Zwischenziel haben wir uns den Aussichtspunkt Zeller Horn ausgesucht. Hier oben auf der Schwäbischen Alb auf fast 1.000 m Höhe steht man praktisch direkt am Albtrauf, dem nördlichen Steilabfall der Schwäbischen Alb. 

Dadurch hat man den besten Blick auf die Burg Hohenzollern und das gesamte Vorland. Nach dem Spaziergang zum Aussichtspunkt und vielen Fotos machen wir auch noch unser Mittagessen auf der Höhe des Berges. 

Wir steuern den neuen Stellplatz an der Therme in Beuren an. In Zeitschriften wurden viele Fotos eines idyllischen Stellplatzes veröffentlicht. Allerdings konnte man erkennen, dass es sich dabei um Fotomontagen oder KI-generierte Fotos vom geplanten Endzustand handelte. 

Wir wollen uns das mal in Natura anschauen. Tatsächlich sind die Bäume und Büsche noch nicht mal annähernd so groß, wie auf den Fotomontagen dargestellt. Aber der Platz ist trotzdem sehr schön und sinnvoll angelegt. Vielleicht etwas zu schräg für unseren Geschmack. 

Jedenfalls hat man einen schönen Blick auf die Umgebung und auf die oberhalb liegende Burgruine Hohen Neuffen. Da will ich auch mal hoch, habe ich mir vorgenommen. 

Auf der Wiese nebenan wird aktuell ein großes Partyzelt aufgestellt. Da wird morgen die offizielle Einweihungsfeier stattfinden, zu der wir aber nicht geladen sind. Und wir wollen sowieso weiter. 

Ab morgen wird sich dann auch der Übernachtungspreis auf den realen Preis erhöhen. Heute haben wir noch den Vorzug, dass wir zum Einführungspreis bleiben dürfen.  

Freitag, 5. Mai 2023

Das heutige Zwischenziel ist die Fa. Mi-Mobile. Wir müssen so einiges besprechen. Es geht um Garantie-Reparaturen und um den Einbau einer zusätzlichen Außenstauklappe, um einen "toten" Raum unterhalb des Kleiderschranks nutzen zu können. 

Das dauert recht lange, aber die Chefin und alle Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Am Ende fahren wir zufrieden weiter und ich werde im August wiederkommen, um die Arbeiten vornehmen zu lassen. 

Wir fahren dann weiter bis in die Heilbronner Region, denn morgen wollen wir gerne das Technik-Museum in Sinsheim besuchen. 

Auf dem Campingplatz bekommen wir einen schönen ruhigen Platz direkt am kleinen See. Zum Baden ist es aber definitiv noch nicht die richtige Jahreszeit. 

Samstag, 6. Mai 2023

Die Concorde und auch die Tupolew hat sicherlich jeder schon einmal gesehen, der auf der A6 an dem Technik-Museum vorbeigekommen ist. Das wollten wir uns jetzt also auch einmal anschauen. 

Von Oedheim brauchen wir nicht lange nach Sinsheim. Das Museum hat ausreichend Parkplätze, die auch für Wohnmobile geeignet sind. 

Wir verbringen einige Stunden auf dem Gelände und in den Hallen, um uns alles anzuschauen. Allerdings finde ich den Begriff "Museum" falsch gewählt. Eigentlich handelt es sich nur um eine gigantische Sammlung von allem Möglichem. 

Es gibt keine Museumsdidaktik, die einen, wie zum Beispiel im Deutschen Museum in München, sinnvoll durch die Ausstellung führt und dabei besondere Entwicklungsschritte oder Ähnliches aufzeigt. Irgendwie steht hier alles kreuz und quer durcheinander, ohne dass der geringste Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Kategorien zu erkennen wäre. 

Die Nacht verbringen wir auf dem Stellplatz in Sinsheim. Nebenan liegt direkt das Freibad der Stadt und ich gehe dort noch ein wenig schwimmen. Ansonsten passiert heute nicht mehr viel. 

Sonntag, 7. Mai 2023

Am Ende der Reise sind wir mit unserem neuen Reisemobil sehr zufrieden. Der erste Test ist gelungen und das Fahrzeug hat sich als gut durchdacht und brauchbar erwiesen. 

Unsere Hoffnungen und Erwartungen in den Komfort einer Hecksitzgruppe haben sich bestätigt. Wenn demnächst noch die paar Mängel abgestellt und ein paar Verbesserungen eingebaut wurden, werden wir sicherlich wunderbare Reisen mit Nolwenn unternehmen können.