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Französischer Jura

Das Titelbild zu diesem Artikel ließ länger auf sich warten. Aber mit dem Gipfel des Mont d'Or (1.462 m) ist ein erster Höhepunkt erreicht. Von hier gibt es erstmals einen (leider nur dunstigen) Blick auf den Genfer See. 

Sonntag, 18. Mai 2025

Der Jura ist das Gebirge, das entlang der Französisch-Schweizerischen Grenze verläuft. Vor vielen Jahren war ich mal mit dem Motorrad dort durchgekommen und seitdem wollte ich immer mal wieder dorthin zurück. Bisher ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung, aber jetzt will ich es endlich wahr machen.

Tina muss arbeiten und kann nicht mitfahren. Aber da sie sowieso nicht so gerne in gebirgige Gegenden fährt, passt es doch eigentlich, dass ich mir dieses Reiseziel ausgesucht habe, wenn sie nicht mitfahren kann.

Ich bin gespannt, ob mir meine positiven Erinnerungen einen Streich gespielt haben, oder ob ich wirklich die tolle Natur, die großartigen Fernsichten und die dünn besiedelten Gebiete vorfinden werde, die ich mir erhoffe. 

Leider ist die Region zur Zeit gerade noch unter heftigem Tiefdruckeinfluss. Aber ich habe auch noch zwei bis drei Tage Zeit. Denn vor dem Jura muss ich zunächst zur Schwäbischen Alb, die geologisch streng genommen wohl auch einen Teil des Jura darstellt - sozusagen die nordöstliche Verlängerung. 

Hier muss ich wieder einmal in die Werkstatt der Firma Mi-Mobile. Nolwenn hat neue und alte Mängel, die im Rahmen der Garantie bearbeitet werden müssen. 

Mittlerweile sind mir die Abläufe in der Werkstatt ja (leider) bestens bekannt und ich fahre direkt auf das Werkstattgelände. Hier werde ich zwei Nächte verbringen, da morgen eine Dachluke und der Abgaskamin des Backofens ersetzt und neu eingeklebt werden müssen. Nach den Arbeiten muss der Dichtkleber dann noch über Nacht richtig abbinden, bevor ich dann am Dienstag in die eigentliche Tour starten kann. 

• Mal wieder auf dem Hof der Werkstatt
• Hier noch ein Special zu einer "spitzenmäßigen" Beschilderung in Backnang

1. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
396 Breuningsweiler
PP Mi-Mobile
0 €

Montag, 19. Mai 2025

Schon früh geht der Wecker, denn ich möchte, bevor ich Nolwenn in der Werkstatt abgebe, zumindest noch eine Kleinigkeit frühstücken. Und danach muss ich ja dann auch noch wieder alles aufräumen, damit Nolwenn überhaupt bewegt werden kann. 

Kurz vor Acht erfolgt die Übergabe des Fahrzeugschlüssels an die Werkstatt und sogleich wird Nolwenn in die Halle gefahren. 

Ich habe mir für heute eine kleine Fahrradtour und Schwimmen im frisch renovierten Schwimmbad von Winnenden, dem "Wunnebad", vorgenommen. 

​Der Himmel ist nur blau und es sieht so aus, als würde das heute ein richtig schöner Tag. Nur die Temperaturen sind noch etwas niedrig, so dass ich meine Abfahrt mit dem Rad noch etwas herauszögere. 

Doch dann geht es los. Ich nehme erstmals die Route, die als Rad- und Wanderweg direkt hinter dem Gelände der Werkstatt verläuft. Am unteren Ende in Winnenden lande ich direkt an dem Wohnmobilstellplatz auf dem ich damals mit unserem Mietfahrzeug "Vanessa" übernachtet hatte, als ich selbige bei Mi-Mobile wieder abgeben musste. 

Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Eingang des Schwimmbades. In den letzten Jahren gab es hier immer nur eine Großbaustelle. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und es sind sowohl die Becken in der Halle, wie auch im Freibad geöffnet. 

Ich schwimme drinnen (25m-Becken) und draußen (50m-Becken), wobei ich mich für das Außenbecken ziemlich überwinden muss. Mit 20 Grad ist das Wasser zwar wärmer als z. B. die Nordsee aber eben auch immer noch ziemlich frisch. Insgesamt werden es aber doch 1.500 m im Wasser. Ich bin zufrieden. 

Nach dem Schwimmen geht es mit dem Fahrrad weiter. Inzwischen ist es so warm, dass ich auf die Jacke verzichten kann. Bei so schönem Wetter in so schöner Landschaft macht das Radfahren richtig Spaß. Am Ende sind es 40 km, die ich heute gefahren bin. 

• Bei Mi-Mobile im Regal entdeckt: Ein Band der WOMO-Reihe mit Schreibfehler auf dem Buchrücken! Und dann noch genau für die Region, wo ich gerade hin möchte! Zufall?!

In der Werkstatt sind alle Arbeiten abgeschlossen und ich muss noch nicht einmal hier stehen bleiben. Denn der geplante Austausch einer Dachluke war dann doch nicht notwendig, so dass auch keine Dichtkleber durchhärten müssen. 

Ich fahre los, aber schon nach wenigen Minuten meldet sich direkt wieder der Fehler mit den Blinkern. Bis ich in Waiblingen anhalte, folgen weitere. 

Ich rufe in der Werkstatt an und biete an, nochmal zurück zu fahren, damit morgen ein weiterer Versuch unternommen werden kann. Das erscheint mir sinnvoller, als nochmals von zu Hause 400 Kilometer für einen weiteren Termin zu fahren. Außerdem war ich ja sowieso mit allem auf eine zweite Übernachtung an der Werkstatt eingestellt. 

​Vor Ort diskutiere ich lange mit dem freundlichen Werkstattleiter, der bei diesem elektronischen Fehler auch irgendwie ans Ende seines Lateins angelangt ist. Wir "brainstormen" eine ganze Zeit und kommen schließlich auf eine Idee, die morgen noch versucht werden könnte. 

Die Chancen stehen nicht viel besser als beim Lottospielen, aber ich nehme jeden Strohhalm, wenn eine Aussicht auf Besserung bei dem Blinkerfehler besteht. 

So stehe ich jetzt also wieder auf dem Werkstattgelände und warte auf das morgige Ergebnis. Zum Glück hatte ich heute einen schönen Tag, nicht anders als wenn ich in Urlaub wäre. 

• Kleine Pause in einem Café am Marktplatz von Winnenden

2. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
26 Breuningsweiler (2)
PP Mi-Mobile
0 €

Dienstag, 20. Mai 2025

Nolwenn kommt mit dem ersten Schwung an Fahrzeugen noch vor 8 Uhr wieder in die Werkstatthalle. Leider ist die Hebebühne besetzt und der bemitleidenswerte Mechaniker muss versuchen so unter das Fahrzeug zu kommen. 

Beim gestrigen "Brainstormen" hatte ich mit dem Werkstattleiter besprochen, dass bisher der Fehler immer in der Plus-Leitung zu den Blinkern gesucht wurde. Von Eura Mobil kam der Hinweis, dass das Problem möglicherweise mit der Masse-Rückleitung zusammenhängen könnte. Diese erfolgt bei Kraftfahrzeugen ja bekanntlich über die Karosserie. 

Nun ist es bei einem Wohnmobil aber so, dass es gar keine durchgängige Karosserie gibt, sondern es handelt sich immer nur um Teilbereiche, die jeweils miteinander verschraubt sind. Was wäre also, wenn die Verbindung zwischen Hauptrahmen und Hilfsrahmen am Heck vielleicht nicht zu 100 Prozent leitend wären? Oder wenn es durch winzige Bewegungen und Verwindungen an den Übergängen zu schwankenden Widerstandswerten der Karosserie käme? Als Laie kann ich mir vorstellen, dass eine Elektronik darauf vielleicht sensibel reagieren könnte. 

Jedenfalls ist die Idee für heute, ein direktes Kabel vom Minuspol der Batterie bis zum Träger an dem die Rückleitung der Blinker/Beleuchtung angeschlossen ist, zu legen. Damit hätten eventuelle Verwindungen im Fahrzeugrahmen keinen Einfluss mehr auf den Widerstandswert der Karosserie. 

Da keine Hebebühne frei ist, dauern die Arbeiten etwas länger als normal. Schließlich muss das Massekabel unter dem Fahrzeug nach hinten geführt werden. 

Trotzdem komme ich noch am Vormittag los und fahre zum Kaiserstuhl. Dort kennen wir einen schönen Womo-Stellplatz, der vor allem durch sein tolles Café bekannt und extrem beliebt ist. Als wir vor Jahren das erste Mal in dieser Region waren, sind wir hier auf einer Fahrradtour vorbeigekommen. 

Von den selbstgemachten Torten waren wir so begeistert, dass wir immer wieder mal hier waren. Aber immer nur, um Torten zu essen bzw. zu kaufen. Diesmal möchte ich endlich auch einmal auf dem hiesigen Stellplatz übernachten. 

Die Fahrt geht quer durch Stuttgart, sowie über die Autobahnen 8 und 5. Nach der Abfahrt fahre ich noch eine Tankstelle an und kaufe für das heutige Mittag-/Abendessen frisch ein. 

Kurz danach bin ich dann auch am Stellplatz. Die gute Nachricht ist, dass er heute nicht ausgebucht ist. Ich bekomme also einen guten Platz, so dass ich mich entsprechend einrichten kann. 

Leider könnte der nur halbvolle Platz auch damit zusammenhängen, dass das Café genau heute seinen Ruhetag hat. Irgendwie bleibt das ja ein Dauerbrenner auf unseren Reisen, dass wir sehr oft zu irgendwelchen Attraktionen kommen, die genau an diesem Wochentag ihren Ruhetag einlegen. 

Am Nachmittag ist kurzzeitig jemand in der Rezeption des Platzes, so dass ich mich anmelden und für Morgen Brötchen bestellen kann. Vielleicht gibt es morgen Früh ja auch schon eine Tortenauswahl, so dass ich mir für später etwas mitnehmen könnte. 

Ach so, was war denn jetzt eigentlich mit der Blinker-Fehlermeldung? Allem Anschein nach, hat die Idee mit dem direkten Masse-Kabel geholfen. Ich bin schon fast eine Stunde unterwegs, als die Fehlermeldung wieder auftritt. Das ist definitiv weniger als vorher. 

Auf dem Armaturenbrett habe ich ein Zählwerk angebracht, mit dem wir demnächst in der Bretagne die dortigen Kreisverkehre zählen wollen. Heute drücke ich einfach einmal, um die Anzahl der Fehlermeldungen festzuhalten. 

Und, oh Wunder! Als ich am Kaiserstuhl ankomme, ist es bei diesem einen Drücken geblieben. Das Zählwerk steht also nur auf "1", was für die heutige Strecke unglaublich wenig ist. 

Okay, normalerweise gäbe es gar keine Fehlermeldung. Das wäre normal. Aber mit nur einem einmaligen Auftreten bis ich für heute extrem zufrieden. Das ist jetzt vielleicht kein Hauptgewinn im Lotto, aber für mich fühlt es sich doch wie fünf Richtige an. 

• Zählerstand "1" - Demnächst in der Bretagne wird der Zähler ganz sicher mehr zu tun bekommen. 

3. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
217 Endingen
SP Kirschenhof
17 €

Mittwoch, 21. Mai 2025

Wichtigste Aktion direkt am Morgen ist das Checken der Wetterdaten. So wie es aussieht, liegt das Tiefdruckgebiet mit Regen und Gewitter heute den ganzen Tag über dem Jura. Dabei zieht das Ganze langsam hier in Richtung des Kaiserstuhls, aber zumindest am Vormittag sollte es hier noch schön bleiben. 

Also beschließe ich spontan, dass ich noch eine zweite Nacht hier bleiben werde. Und anstatt schon wieder einen Fahrtag zu machen, lege ich heute einen Wandertag ein. 

Direkt vom Stellplatz aus gibt es eine schöne Wanderroute zur dritthöchsten Erhebung des Kaiserstuhls, dem Katharinenberg. Rund 300 Höhenmeter gilt es bis dahin zu überwinden. Oben steht die Katharinenkapelle, die ich von unten ausmachen kann. Mit vollem Telezoom kann man erahnen, wohin es gehen wird. 

Die Route ist wirklich sehr schön, denn es geht recht schnell aus der Ebene in die Hänge, die im unteren Bereich dem Weinanbau dienen und entsprechend in Terrassen angelegt sind. 

Später geht es dann in schönen alten Mischwald mit hohen Bäumen und dichtem Unterholz. Überall zwitschern die Vögel und es summt und brummt vor lauter Insekten. 

Hier gibt es auch eine Lehmwand, in denen üblicherweise Wildbienen ihre Nistlöcher haben. Anscheinend haben da aber auch noch andere Tiere ihre Höhleneingänge angelegt. 

Je höher ich komme, desto besser werden die Aussichten. Sehr schön kommt aus dem Blickwinkel hier auch der benachbarte Limberg mit seiner alten Burgruine zur Geltung. Und im Hintergrund zeichnen sich die Umrisse der Vogesen im dunstigen Himmel ab. 

Der Schlussanstieg zur Kapelle auf dem Berg hat es in sich. Eine Steigung von 24 Prozent wird von meinen Geräten aufgezeichnet. Dafür gibt es oben außer der geschlossenen Kapelle aber noch eine Reihe Picknicktische. Die sind jedoch frei, weil die dazugehörige Gastronomie heute nicht geöffnet hat. Aber ich habe ja selber etwas dabei und lasse mich zu einer Rast nieder. 

Der Weg nach unten ist ebenfalls stellenweise sehr steil. Als ich aus dem Wald wieder heraus in die Weinberge komme, stelle ich fest, dass zwischenzeitlich die Wolken doch schneller näher gekommen sind, als ich gehofft hatte. Zuerst tröpfelt es nur, aber dann legt ein Gewitter so richtig los. 

Die Kamera verschwindet im Rucksack und ich hole den kleinen Taschenschirm heraus. Bei der Regenjacke bin ich mir nicht sicher, ob ich sie brauchen werde. Als ich sie gerne angezogen hätte, ist es zu spät. Es regnet bereits wie aus Eimern. 

Da es dabei gleichzeitig auch ordentlich blitzt und donnert, steigere ich meine Schritte zum Joggen. Aber natürlich nur, solange es bergab geht. Fast ganz unten komme ich an einem Holzverschlag vorbei, wo Kaminholz trocken gelagert wird. Dort schaffe ich es dann endlich, die Regenjacke hervorzuholen und überzuziehen. 

Zurück am Stellplatz gibt es dann einiges aufzuräumen und zu trocken. Ich selber stelle mich erstmal schnell unter die Dusche. Der Regen hört auf und das Gewitter zieht mit seinen Begleitern weiter in Richtung Schwarzwald und Schwäbische Alb. Ich würde sagen, da wird es heute noch ordentlich Regen geben. 

Ich finde, dass ich mir nun aber wirklich eine Belohnung in Form eines großen Kuchenstückes aus dem hiesigen Café verdient habe. Also schnell rüber und eins gekauft. Die Auswahl fällt schwer. Alle sehen so lecker aus, aber mehr als eins bekomme ich garantiert nicht auf. Letztlich entscheide ich mich für ein Stück Erdbeertorte. 

Wanderung zum Katharinenberg

4. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Endingen (2)
SP Kirschenhof
17 €

Donnerstag, 22. Mai 2025

Das heutige Ziel lautet, endlich dann auch in der Zielregion anzukommen, so dass der Titel dieser Reise dann auch etwas mit dem Inhalt zu tun bekommt bzw. umgekehrt. 

Am Morgen hängen dicke dunkle Wolken über dem Oberrheintal. Und zwar so tief, dass nicht nur Vogesen und Schwarzwald nicht zu sehen sind, sondern sogar der kleine Kaiserstuhl ist verschwunden. Da fällt der Abschied leicht. 

Ich mache noch ein paar Einkäufe und bringe PET-Leergut weg. Letzteres, damit ich es nicht die ganze Zeit durch Frankreich mitschleppen muss. Danach dann auf die Autobahn. Aber nur kurz, denn ich biege in Richtung Mühlhausen ab.

Das Autobahnkreuz ist gesperrt, so dass man eine Abfahrt vorher raus muss. Gefühlte 100 Meter nach der Abfahrt kommt auch schon die Grenze zu Frankreich. Zu erkennen an der kleinen Kontrollstelle, die auf deutscher Seite von der Bundespolizei eingerichtet wurde. Schade Schengen, es war schön mit dir! 

Nun geht es zu der sogenannten "burgundischen Pforte". Dies ist ein niedriger Gebirgssattel zwischen den Vogesen und dem Jura. Der Sattel trennt die Fließsysteme von Rhein und Rhône. Er ist also eine Wasserscheide von europäischer Bedeutung. Auf deutscher Seite fließt alles zur Nordsee, während es auf französischer Seite in Richtung Mittelmeer geht. 

Gleichzeitig ist die Pforte auch die beste Verbindung zwischen den beiden Staaten östlich und westlich. Weder über den Jura noch über die Vogesen kann man so leicht die Seite wechseln. 

Aus diesem Grund laufen hier auch sämtliche Verkehrsverbindungen. Neben den Straßen und der Eisenbahn auch der alte Rhein-Rhône-Kanal. Dieser muss die rund 200 Meter Höhenunterschied mit Hilfe von Schleusen überwinden. 

Bekannt ist eine Reihe von Schleusen auf halber Strecke zwischen Mulhouse und Belfort. Es handelt sich um eine regelrechte Schleusentreppe. Von der Straße aus gibt es genau eine Möglichkeit, diese "Treppe" zu sehen. Ich halte natürlich an und mache ein paar Fotos. 

Weiter geht es nach Belfort. Ich muss mir einfach einmal das bekannte Wahrzeichen dieser Stadt anschauen. Es handelt sich um einen Löwen, der als riesige Steinfigur unterhalb der Mauern der Festung thront und aus der ganzen Stadt zu sehen ist. 

Es gibt auch noch mehrere Museen in der Stadt, die ich mir aber spare. Mir genügt es, die Aussichtsterrasse unterhalb des Löwen zu besichtigen. 

Der Löwe wurde von dem Künstler Auguste Bartholdi entworfen und gebaut. Bartholdi war auch derjenige, der die New Yorker Freiheitsstatue gebaut hat. 

In Montbéliard gibt es einen kostenlosen Stellplatz am Yachthafen. Doch der ist hoffnungslos überfüllt, so dass ich weiterfahre. Nächster Stellplatz auf meiner Liste ist in Mandeure. Hier gibt es einen ehemaligen Camping Municipal, der nun zu Camping-Car-Park gehört. 

Mandeure muss in römischer Zeit mit seiner Lage an der burgundischen Pforte mal sehr bedeutend gewesen sein. Denn es gibt hier ein gallo-römisches Theater von ansehnlicher Größe. 

Da es den ganzen Tag über immer wieder geregnet hatte und auch in Mandeure tiefe Wolken am Himmel hängen, ziehe ich für einen Spaziergang zur Besichtigung des antiken Theaters meine Regenjacke über. 

Doch als ich unterwegs bin, reißt der Himmel auf und die Sonne setzt sich schnell durch. Kurz darauf ist von den Wolken fast nichts mehr zu sehen. Und ich bin mal wieder komplett falsch, nämlich diesmal viel zu warm angezogen. Trotzdem überwiegt die Freude am jetzt wieder besseren Wetter. 

Ach ja, auch heute gab es wieder genau eine Fehlermeldung an den Blinkern. Das Zählwerk steht also nun auf "2". 

5. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
164 Mandeure
CCP Camping mon Village
16,04 €

Freitag, 23. Mai 2025

• Das Sortiment der Bäckerei in Mandeure gefällt mir sehr. :-)

Anders als ursprünglich mal geplant kürze ich meine Fahrt durch den nördlichen Jura heute ab. Irgendwie bin ich doch zu ungeduldig, um mir die ganzen Sehenswürdigkeiten anzuschauen, die der Norden anzubieten hat. 

Mich zieht es in die höheren Lagen des mittleren und südlichen Jura. Schließlich freue ich mich schon die ganze Zeit auf die Aussichtspunkte in Richtung der Alpen. 

Für mich geht es heute daher nach Métabief, wo vor allem Wintersport und im Sommer Mountainbiking betrieben wird. Mich reizt jedoch der Berg vor der Haustüre, nämlich der 1.463 m hohe Mont d'Or. Von dort oben soll es eine grandiose 360° Rundumsicht geben. Und ich möchte dort gerne hinauf wandern. 

Für die 130 km brauche ich gut drei Stunden, so dass ich die Wanderung heute jedenfalls nicht mehr in Angriff nehmen werde. Außerdem sieht das Wetter im Moment auch gar nicht so schön aus, wie es vorher in den Wetterberichten angekündigt wurde. 

Ich stelle mich wieder auf einen Platz von Camping-Car-Park. Als ich am Stellplatz eintreffe, bin ich gerade mal der vierte Besucher auf dem Platz. 

In Komoot schaue ich mir die Möglichkeiten an, auf den Mont d'Or zu kommen. Aber irgendwie gibt es keinen direkten Tourenvorschlag vom Stellplatz aus, was schon ungewöhnlich ist. Das kann ich mir nicht richtig erklären. 

Nach etwas Überlegen beschließe ich, mich einfach schon einmal auf eine kleine Runde zu begeben, um zu verstehen, wie denn der Einstieg in die Wanderung zum Mont d'Or aussehen könnte. 

Dabei stelle ich fest, dass von Stellplatz vermutlich deshalb kein Wanderweg auf den Berg führt, weil der Hang oberhalb des Stellplatzes von vielen markierten und gekennzeichneten Mountainbike- bzw. Downhillstrecken durchzogen wird. Da ist es durchaus vernünftig, wenn da keine Wanderer zwischendurch rumlaufen. 

Jedenfalls finde ich den Einstieg in den Aufstieg rund 1,5 km weiter im Ort Métabief selber. Und zwar am dortigen riesigen Multisport-Zentrum. 

Da ich mir den Aufstieg für morgen vornehme, werde ich morgen schon zum Frühstück dorthin fahren. Denn es gibt dort auch eine Möglichkeit frisches Baguette zu bekommen. Dann werde ich dort auf den riesigen Parkflächen, die momentan zu 95 Prozent leer stehen, parken und zu der Wanderung aufbrechen. 

Nachdem ich das klären konnte, beginnt der Entspannungsteil des Nachmittags. Freundlicherweise schaut auch die Sonne vorbei und ich kann mit dem Campingstuhl ein wenig Wärme tanken. Der Stellplatz liegt nämlich knapp über 1.000 m hoch und man merkt schon ziemlich deutlich, dass es hier oben einiges kühler ist. 

Und noch der aktuelle Stand bei den Blinker-Fehlern: Wieder nur einmal passiert. Das Zählwerk steht also auf "3". 

6. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
130 Métabief
CCP Métabief
15,16 €

Samstag, 24. Mai 2025

In der Nacht wird es richtig kalt und die Heizung hat ordentlich zu tun. Gestern Abend in der Vorhersage wurde nur 1 Grad angezeigt. Ob das so war, weiß ich nicht, aber wenn ich die Heizung fragen könnte, würde sie das sicherlich bestätigen. Zumindest habe ich auch Autos mit vereisten Scheiben heute Morgen gesehen. 

Wie geplant fahre ich nach dem Aufstehen in den Ort auf den großen Parkplatz. Der Supermarkt öffnet erst um 10 Uhr, so dass ich mir eine andere Bäckerei suchen muss. Ich werde fündig bei einem richtigen Bäcker mit handwerklichen Backwaren und bekomme ein schönes Baguette. 

Während des Frühstücks wird es langsam wärmer, da sich die Sonne mehr und mehr durchsetzt. Letztlich wird es ein richtiger schöner Tag. 

Außerdem beginnt sich der große Parkplatz zu füllen. Die Ski-Saison ist lange vorbei. Jetzt kommen die Mountainbiker. Da hatte ich gestern ja schon die vielen Pisten entdeckt, aber da war noch niemand dort unterwegs.

Das sieht heute ganz anders aus. Es müssen hunderte Biker sein, die sich am Parkplatz startbereit machen. Der Lift hat extra Befestigungen, um die Fahrräder mit nach oben nehmen zu können. Und der Betrieb läuft nicht anders als im Winterbetrieb. Die meisten haben offenbar so etwas wie eine Tageskarte. Also rauf mit dem Lift, dann eine beliebige Piste runterfahren, die alle unten an der Station enden und dann direkt wieder nach oben für die nächste Abfahrt. 

Die Wege für die Wanderer und die Pisten der Mountainbiker sind klar voneinander getrennt. Hin und wieder muss man mal solch eine Piste kreuzen. Aber das funktioniert. Die Bikes kommen ja immer nur von oben angerast. Wobei, das hört sich so negativ an. Aber die Leute haben fahrtechnisch schon echt was drauf. Ich würde es mich nicht trauen, in so eine Abfahrt zu gehen. 

Jedenfalls geht es für Wanderer steil nach oben und man gewinnt sehr schnell an Höhe, was man immer wieder anhand der Aussichten ins Tal überprüfen kann. 

An der Bergstation des Liftes herrscht ziemlicher Andrang. Die Biker verteilen sich auf die unterschiedlichen Pisten mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. 

Für mich geht es jetzt relativ flach und vor allem ohne Biker auf der anderen Seite des Berges weiter. Bis zu dem Gipfel gibt es nochmal etliche Meter über grüne Almen mit weidenden Kühen zu gehen. 

Im Prinzip sind es gleich drei Gipfel, die hier kurz hintereinander folgen. Ich glaube zwar, dass direkt der erste der besagte Mont d'Or ist, gehe aber auch noch zu den nächsten beiden weiter in der Hoffnung, vielleicht durch den anderen Blickwinkel doch noch etwas mehr vom Genfer See sehen zu können. 

Das ist leider nicht so. Im Prinzip sieht man nur einen Teil des nördlichen Seeteils. Und da man zu dieser Uhrzeit fast direkt in Richtung der Sonne blickt, ist im Dunst nicht viel zu erkennen. Es lohnt sich nicht, dafür das Fernglas rauszuholen. Gleiches gilt auch für die Alpenkette mit dem eigentlich von hier aus sichtbaren Mont Blanc

Trotzdem ist es ein Hochgefühl, hier oben angekommen zu sein. In den nächsten Tagen werden hoffentlich weiter südlich im sogenannten hohen Jura noch weitere Gipfel folgen und dann hoffentlich auch mit besserer Sicht zu Genfer See und Mont Blanc

Der Abstieg erfolgt auf der gleichen Route wie der Aufstieg. Es geht richtig steil runter und ich frage mich, wie ich da eigentlich rauf gekommen bin. Jedenfalls habe ich für den Rückweg die Wanderstöcke benutzt. Damit gibt es etwas Entlastung bei den anstrengenden Schritten abwärts, bei den ja immer das Gewicht abgefedert werden muss. Nach der Wanderung am Kaiserstuhl hatte ich genau davon mehrere Tage ordentlichen Muskelkater. 

Der wird sich auch nach der heutigen Wanderung einstellen. Als ich nach viereinhalb Stunden und rund 600 Höhenmetern wieder bei Nolwenn eintreffe, sind die Beine ziemlich schwer. Daher fahre ich nur ein paar Kilometer weiter zur Quelle des Doubs, die ich mir aber erst morgen ansehen werde. Für heute werde ich die Füße nur noch hochlegen und nichts mehr unternehmen. 

7. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
22 Mouthe
SP Place de l'Eglise
0 €

Sonntag, 25. Mai 2025

Nach dem Frühstück führt mich mein erster Weg zur Quelle des Doubs. Die Source du Doubs liegt nämlich in unmittelbarer Nähe zum Stellplatz und gehört sozusagen zu dem Städtchen Mouthe

​Auf dem Weg zum Bäcker hatte ich den Fluss im Ort auf einer Brücke überquert und mich gewundert, dass hier nur ein paar hundert Meter nach der Quelle schon so viel Wasser fließt. 

​Der Fluss entspringt einer Karstquelle und kommt direkt aus einer Höhle im mächtigen Felsen des Talschlusses. Mit Karstquellen hatten wir jetzt ja schon einige Male zu tun. Das Prinzip ist überall das gleiche. Das Wasser versickert oberhalb der Quelle, durchfließt ein kompliziertes und meist fast gar nicht erforschtes Höhlensystem und tritt irgendwann wieder an die Oberfläche. 

Beim Doubs, dessen Verlauf ich in den letzten Tage in gewisser Weise immer gefolgt bin und den ich immer wieder gekreuzt habe, gibt es noch eine Besonderheit. 

Von der hiesigen Quelle aus fließt er zunächst in nordöstlicher Richtung, u. a. auf der schweizerischen Seite des Jura. Doch an der Burgundischen Pforte schafft er es nicht über den Sattel, beschreibt einen großen 180 Grad Bogen und fließt anschließend genau entgegengesetzt und parallel nach Südwesten. Es scheint, dass er ursprünglich zum Rhein fließen wollte und es sich dann doch anders überlegt hat und daher zur Rhône fließt. Vielleicht gefällt es ihm am Mittelmeer besser als in Holland. 

Obwohl ich gestern nach der Wanderung total platt war, geht es mir heute körperlich wieder ganz normal. Anders als nach der Wanderung am Kaiserstuhl habe ich kaum Muskelkater. 

Daher möchte ich heute zumindest noch einmal eine kleinere Wanderung unternehmen. Die Fahrt geht weiter zur Kette des Haute Jura, einer Reihe von Gipfeln, die alle höher sind als der gestrige Mont d'Or

Eine erste Möglichkeit würde sich am Berg La Dôle bieten. Dieser Gipfel liegt bereits in der Schweiz. Man parkt auf den großen französischen Wintersport-Parkplätzen, geht von dort los und befindet sich nach wenigen Metern in der Schweiz. Die Parkplätze liegen auch schon bei 1.200 m Höhe, so dass man relativ wenige Höhenmeter zu bewältigen hätte. 

Ich fahre jedoch weiter zur auf 1320 m liegenden Passhöhe des Col de la Faucille. Von hier gelangt man schnell und relativ leicht zum Gipfel des Petit Montrond auf 1.534 m Höhe. Sprich es sind nur 200 Höhenmeter zu überwinden. Und auch wenn mir heute nichts weh tut, will ich doch vorsichtig sein und mich nicht übernehmen. 

Es stellt sich heraus, dass der Weg zu diesem Gipfel auf Wanderer in Turnschuhen oder Sandalen ausgelegt ist. Sprich, man hat an allen steilen Stellen Treppen in den Weg gebaut. So etwas mag ich gar nicht, weil man dann ständig aus dem Tritt gebracht wird.

Aber was soll's. Oben gibt es nicht nur die Bergstation eines Liftes, sondern auch ein Lokal mit großartiger Aussichtsterrasse. 

Der Weg zu dieser Terrasse hat sich wirklich gelohnt. Es öffnet sich ein Blick über das gesamte Genfer Becken, den Großteil des Sees und vor allem auf die gegenüberliegenden 3.000er und 4.000er Berge. Allen voran der Mont Blanc, der sich heute aber leider schon wieder in Wolken befindet. Auch mit meinem Fernglas, das ich extra mitgeschleppt hatte, gibt es keine Chance den Berg zu sehen. Die Wolken sind heute einfach zu niedrig dafür. 

Doch der Rest der Aussicht ist schon super. In Genf lässt sich mit bloßem Auge die Fontäne erkennen. Davor liegt der Flughafen und man kann einzelne Flugzeuge ausmachen. 

Eigentlich könnte ich hier ewig weiterschauen und alles genauestens studieren, doch ich muss ja auch noch weiter und mir einen Platz für die nächste Übernachtung suchen. Der Rückweg geht schnell und ich bin wieder einmal froh, dass ich meine Wanderstöcke mit habe. Die helfen auch bei den blöden Treppenstufen, das Gewicht abzufangen, so dass nicht alles in die Kniegelenke knallt.  

Mit meiner ACSI-Card habe ich einen Campingplatz direkt am unteren Ende der Passstraße gefunden. Dort fahre ich jetzt hin und bekomme auch ohne Reservierung einen Platz. Allerdings ist mir der zugewiesene Platz zu dunkel, da er unter dichten großen Bäumen liegt. 

Ich frage in der Rezeption und kann den Platz nochmal tauschen. Hier hätte ich, zumindest wenn die Sonne scheint, einen schönen Sonnenplatz. Außerdem hatte ich keine Lust auf Baumharz auf dem Wohnmobil, was auf dem neuen Platz, nicht passieren wird. 

Ich habe mich hier für zwei Tage eingebucht. Morgen möchte ich mit dem Fahrrad nach Genf fahren. Das wären so ungefähr 20 km für die einfache Strecke. Hoffentlich wird das Wetter mitspielen. 

Gestern liefen die wenigen Kilometer übrigens ohne Blinker-Fehler. Heute gab es wieder eine neue Fehlermeldung. Damit steht der Zähler auf "4". 

8. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
78 Gex
CP Domaine les Genets
19,60 €

Montag, 26. Mai 2025

Im Prinzip ist das heute ein langsamer Start in den Tag, da ich mir ja auch richtig Zeit lassen kann, denn außer der Radtour nach Genf hinein habe ich ja nichts anderes vor. 

Als erstes radle ich zum nahegelegenen Supermarkt und kaufe ein paar Lebensmittel ein, bevor ich dann in aller Ruhe frühstücke. 

Erst gegen 11 Uhr fahre ich dann los in Richtung Genf. Ich will zunächst auf kürzestem Weg zum See fahren, um dann die Fahrt entlang des Ufers fortzusetzen. 

Was ich dabei völlig übersehen hatte, ist die Tatsache, dass der Campingplatz immer noch rund 300 m höher liegt als der See. Also fahre ich in einer langen Abfahrt von rund 13 Kilometern bis zum See. Dabei denke ich mit wenig Vorfreude bereits an die Rückfahrt, wenn ich da auch wieder rauf muss. 

Das Seeufer sieht dann auch noch ganz anders aus, als ich es mir vorgestellt hatte. Meine Erwartung war, dass es wie z. B: am Bodensee einen schönen Radweg gibt, der immer nah am Ufer entlang um den See führt. Das ist aber nicht der Fall. 

Statt dessen gibt es eine vierspurige Straße mit schmalen Radstreifen, wo ich froh bin, dass die hiesigen Autofahrer überwiegend vorsichtig und mit gutem Abstand zu den Radlern unterwegs sind. 

Auch gibt es nur wenig freie Sicht auf den See. Denn die Straße ist beidseitig mit großen Villen bebaut. Manche beherbergen Botschaften oder Konsulate. Ich sehe Ägypten, China und die Türkei und vermutlich noch einige andere, die ich nicht erkannt habe. 

Zentraler Punkt in Genf ist die Brücke, die über den Seeabfluss führt. Auf der einen Seite steht das Wasser mehr oder weniger noch. Und auf der anderen Seite strömt die Rhône direkt mit ordentlich Tempo dem Mittelmeer entgegen. 

Direkt nebenan liegt die Innenstadt von Genf. Es gibt eine Kathedrale auf einem kleinen Hügel und ein paar Einkaufsstraßen. Hier sind dann die üblichen Luxus-Marken vertreten, die eindeutig nicht zu unserem Geldbeutel passen. 

Mir gefällt Genf bei diesem spontanen und nicht vorbereiteten Besuch nicht besonders. Sollten wir nochmals hierher kommen, dann müsste ich mir wirklich vorher mal einen Reiseführer anschauen und mich etwas einlesen. Vielleicht würde ich dann ja entdecken, dass Genf mehr zu bieten hat als eine große Wasserfontäne,  Schicki-Micki und Banken für internationale Geldwäscher. 

Für den Rückweg nehme ich die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg. Man könnte zwar etwas abkürzen, aber weiß ich ob die Alternativstrecke nicht vielleicht völlig ungeeignet für Radfahrer ist?

Außerdem war ich auf dem Hinweg an einem Hinweisschild zu einer Station des CERN vorbeigekommen. Da will ich doch auch noch abbiegen und mal sehen, ob es etwas zu sehen gibt. 

Der CERN ist sicherlich bekannt als der Teilchenbeschleuniger, bei dem versucht wird einzelne Atomteilchen miteinander kollidieren zu lassen. Dabei sollen alle möglichen Erkenntnisse zur Entstehung und Existenz des Universums gewonnen werden. Die ringförmige Anlage ist riesig und liegt unterirdisch auch unter französischem Boden. 

Jedenfalls überquere ich auf meiner Route diesen Ring und biege dann auch zu der ausgeschilderten Station ab. Aber es handelt sich wie zu erwarten um einen Hochsicherheitsbereich nur mit ein paar allgemeinen Infotafeln, die sich wohl in erster Linie an Kinder richten, vor dem schweren Tor. 

Unterhalb der Route also der Teilchenbeschleuniger und über der Route die Einflugschneise für den Genfer Flughafen. Als der erste Flieger gefühlt nur wenige Meter über mir hereinschwebt, ist der Lärm dabei erst mal ziemlich erschreckend. 

Beim zweiten Flieger bin ich darauf vorbereitet und mache ein paar Fotos, wie er da so über mir entlang kommt. Ich meine, hier stehen ja auch Häuser und ich frage mich, wie die Bewohner das aushalten können. 

Als ich am Campingplatz wieder ankomme, ist der Fahrradakku, um den ich mir Sorgen gemacht hatte, immer noch halb voll. Also keine Probleme, da ich überwiegend mit niedrigster Unterstützungsstufe gefahren bin. 

Allerdings schockt mich dann mein Handy, dass ich die ganze Zeit für die Navigation laufen hatte und mit dem ich auch ein paar Fotos gemacht hatte. Das piepst nochmal und schaltet sich dann mit absolut leerem Akku einfach mal aus. Zum Glück war ich schon zurück und nicht mehr auf die Navigation angewiesen. Aber in Hinblick auf künftige Touren ist das gerade etwas beunruhigend. 

9. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Gex (2)
CP Domaine les Genets
19,60 €

Dienstag, 27. Mai 2025

An den letzten beiden Tagen in Gex war es nicht möglich, diesen Reisebericht zu aktualisieren und hochzuladen. Heute klappt es dann endlich wieder. Also weiter geht's. 

Heute ist ein Fahrtag, an dem normalerweise gar nicht so viel passiert. Trotzdem war einiges los. Die Energie alles aufzuschreiben, fehlt mir gerade. Daher nur kurz Erläuterungen zu verschiedenen Fotos. 

• Zwischenstopp beim Fort l'Ecluse an dem engen Durchbruch der Rhône durch den Jura
• Die Rhône schafft es hier, dem Genfer Becken zu entkommen
• Die Felsen hier sind ein beliebtes Klettergebiet
• In einem Decathlon suche ich nach einem Wanderhut. Aber die Modelle sagen mir nicht zu, auch wenn sie preislich eigentlich echt günstig sind.
• Der Campingplatz direkt am See ist sehr schön, aber für das kommende lange Wochenende komplett ausgebucht. Es gibt nur noch ein paar ungeliebte Plätze direkt am See, die aber niemand haben will, weil da am Wochenende viel Lärm durch eine Bar und eine kleine Kirmes entstehen wird. Mir bleibt nicht anderes übrig. Ich nehme so einen Platz mit prima Aussicht aber auch voraussichtlich viel Lärm. 
• Anfangs kratzen noch einige Äste an Nolwenns Dach.
• Doch mit Astsäge und einer Leiter werden die Äste weggeschnitten. 
• Der Campingplatz verfügt über eine Poollandschaft, die sogar einer Ente gefällt (Bildmitte)
• Jetzt ist auch die große Hüpfburg aufgeblasen. Das Geräusch der Gebläse wird mich wohl durch das Wochenende begleiten. 
• Aber die Aussicht aus dem Fenster ist schon ziemlich gut. 
• Auch wird direkt eine Ladung Wäsche gewaschen und aufgehangen.
• Die rechte Führungsleiste für das Schiebebrett in der Bettmitte ist ausgerissen. Dazu schreibe ich auf der Nolwenn-Seite noch etwas.
• Keine Ahnung, was heute auf einmal los war. Aber es gab etliche Blinkerfehler und der Zähler erhöhte sich von "4" auf "13". 

Luftlinie bin ich quer über den See heute nur rund 20 Kilometer vom Campingplatz der letzten beiden Tage entfernt. Aber durch die Umfahrung von Genf und der dortigen Schweizer Ecke kommt Nolwenn heute auf 96 Kilometer. 

10. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
96 Excenevex
CP La Pinède
30 €

Mittwoch, 28. Mai 2025

​Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich mich auf diesem Campingplatz gleich für 5 Nächte eingebucht habe? Dabei geht es natürlich um den morgigen Feiertag, der auch in Frankreich und der Schweiz als Feiertag begangen wird. 

Die Konstellation ist so ähnlich wie wir es kürzlich an dem Brückentagwochenende des 1. Mai erlebt hatten. Ich rechne damit, dass es hier ab heute Nachmittag richtig voll wird. Schließlich lautete ja auch die Auskunft in der Rezeption, dass man komplett ausgebucht sei. 

Jetzt habe ich also mehrere Tag viel Zeit, um alles Mögliche zu unternehmen. Die Auswahl ist dabei fast schon zu groß. Womit soll man da anfangen? Ich habe die Wahl: An den Strand, das SUP aufpumpen und damit auf dem See fahren, im platzeigenen Pool schwimmen, kleine Wanderungen oder Radtouren in die Umgebung. 

Am liebsten alles sofort, aber heute mache ich erst einmal einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad in das Nachbarstädtchen Yvoire. Hier gibt es eine sehr schöne mittelalterlich anmutende Altstadt. Außerdem ist die Stadt als Ville Fleurie ausgezeichnet. 

Die paar Kilometer sind schnell gefahren und ich spaziere durch das Städtchen. Die lobpreisenden Beschreibungen in den Reiseführern sind nicht übertrieben. Es ist wirklich sehr schön hier und ich schicke Tina ein paar Fotos. Ihr hätte es hier sicherlich auch sehr gefallen. Vor allem die kleinen bunten Geschäfte wären genau das Richtige für sie gewesen. Mal sehen, vielleicht schaffen wir es ja auch nochmal zusammen hierher. 

Am Morgen hatte ich noch schönen Sonnenschein und wollte gar nicht glauben, als die Wetter-App für den Nachmittag Regen ankündigt. Doch schon während des Spaziergangs zieht der Himmel komplett zu. Daher gibt es auch nur Fotos ohne Sonnenschein. 

Am Nachmittag dauert es dann noch, bevor es dann doch noch zu regnen anfängt. Ich bin froh, dass ich nicht mehr unterwegs bin und kann den Regen jetzt aussitzen. Lesen ist ja auch mal etwas, das man im Urlaub ruhig viel häufiger tun sollte. 

• Die Pool-Ente ist heute auch wieder da.

11. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Excenevex (2)
CP La Pinède
30 €

Donnerstag, 29. Mai 2025 (Himmelfahrt)

• Als ich kurz nach Sonnenaufgang zum ersten Mal wach werde und einen Blick aus dem "Schlafzimmer"-Fenster werfe, bietet sich das Bild eines beginnenden schönen Tages. Beruhigt drehe ich mich nochmal um und schlummere noch ein wenig weiter. 
• Und der Tag hält, was er bereits am Morgen versprochen hat. Als ich mich auf den Weg mache, das Baguette einzukaufen, sieht nicht nur das Wetter strahlend aus, es ist auch alles noch ganz leer. Die letzten Plätze am Zaun werden sich im Laufe des Tages noch füllen. 

Ich breche zu einer kleineren Fahrradtour auf. Es geht nach Thonon-les-Bains.

Die Funiculaire ist eine Standseilbahn mit zwei gegenläufigen Wagen, mit der man von der Unterstadt am Hafen in die Oberstadt gelangen kann. Also zumindest, wenn nicht gerade Pause oder Wartung/Inspektion ist, so wie immer, wenn ich irgendetwas nutzen möchte. 

In Thonon-les-Bains liegt auch der Anfangspunkt "KM Zero"  für die rund 700 km lange und über 16 Alpenpässe führende Route des Grandes Alpes nach Menton an der Côte d'Azur. Auch das ist so eine Strecke, der ich gerne mal als Ganzes folgen würde. Bisher waren es immer nur Teilstücke. 

Zur Markierung wurde der Nullpunkt mit einer kleinen Mauer und einer großen Metallplatte mit Windrose gekennzeichnet. 

Für den Rückweg nehme ich fast die gleiche Strecke wie auf der Hinfahrt. An einigen Stellen kann ich jetzt mit den gewonnen Ortskenntnisse kleinere Straßenabschnitte umfahren. An anderen Stellen verpasse ich auch mal eine Abbiegung und muss wenden. 

• Bei meiner Rückkehr zeigt mir schon der Betrieb in den Pools, dass inzwischen der Platz tatsächlich voll sein dürfte. 
Ich gehe auch noch schwimmen. Allerdings nicht in den Pools, sondern direkt im See, der überraschend warm ist. 

12. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Excenevex (3)
CP La Pinède
30 €

Freitag, 30. Mai 2025 (Der Brückentag)

• Überraschung beim morgendlichen Baguette-Einkauf. Es ist gestern wirklich noch richtig voll geworden auf diesem Campingplatz. Alle wollen für ihr Frühstück einkaufen. Der kleine Shop des Campingplatzes verfügt über einen eigenen Backofen zum Fertigbacken der vielen Brote und kann entsprechend immer frisch und teilweise noch warm liefern. 
Bei dem Foto befinde ich mich ungefähr in der Mitte der Schlange. Aber es ist genug für alle da. 
• Während des Frühstücks wird der Sandstrand mit einem Schlepper wieder schön glatt gezogen. Dabei knallt die Sonne jetzt schon so ordentlich, dass ich meine beabsichtige Wanderung ausfallen lasse und mich statt dessen heute wohl vorwiegend im Schatten aufhalten werde. 
Natürlich werde ich zwischendurch auch mal zur Erfrischung in den See springen. Und vielleicht pumpe ich heute auch endlich mal das neue SUP-Board auf, um es auszuprobieren. 
​• Ausgepackt ist also schon. Jetzt schön aufpumpen. 

• Geschafft!

Insgesamt bin ich zweimal für jeweils eine halbe Stunde auf dem Wasser und damit in der prallen Sonne. Natürlich habe ich mich mit Sonnencreme eingeschmiert. 

Meine Versuche auf dem Board sind ziemlich wackelig. Aber das Board hat einen besseren Geradeauslauf als das alte Board, dass im letzten Jahr am Simssee geplatzt war. Die Fa. Mistral hatte damals den Schaden anstandslos als Materialfehler anerkannt und mir letzten Monat das komplett neue Board zugeschickt. Unter dem Strich scheint mir das gegenüber dem alten Modell in einigen Punkten verbessert zu sein. 

Von meinen Versuchen mit Board gibt es keine Fotos. Woher auch? Ich bin ja alleine unterwegs und will nicht extra andere fragen. 

​Außerdem bin ich froh, dass ich heute wirklich nur kurzzeitig in der Sonne war. Etliche der anderen Camper hier laufen heute Abend rot wie die Krebse herum. 

13. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Excenevex (4)
CP La Pinède
30 €

Samstag, 31. Mai 2025

Obwohl heute schon etliche Camper den Platz wieder verlassen, hängt der an der Rezeption immer noch das Schild, dass der Platz voll belegt ist. 

Am Nachmittag sieht es in Richtung See nach allerbestem Wetter aus. 

Aber in der entgegengesetzten Richtung bietet sich ein ganz anderes Bild. 

Da fahre ich lieber schon einmal die Markise ein und räume Tisch und Stühle weg. Sollte es hier heute noch Regen oder gar Gewitter geben, bekomme ich den ganzen Dreck von dem Baum ab, an dem ich stehe. So habe ich alles sauber eingeräumt bekommen. Nolwenn wird morgen aber wieder aussehen wie sau, obwohl ich heute schon ein wenig Mitleid hatte und zumindest vorne rund ums Fahrerhaus den Dreck weggemacht hatte. 

14. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Excenevex (5)
CP La Pinède
30 €

Sonntag, 01. Juni 2025

• Ein erster Blick aus dem Fenster zur Zeit des Sonnenaufgangs zeigt, dass das Wetter zumindest nicht schlecht ist. 

Da möchte ich heute doch noch einmal auf die Gipfel des hohen Jura. Also schnell gepackt und direkt nach dem Frühstück geht es los. Immerhin fast zwei Stunden muss ich bis zur Talstation der Seilbahn in Crozet fahren. 

Aber dann geht es los. Außer ein paar Wanderern sind jede Menge Mountainbiker hier. Die können auch hier mit einem Tagesticket den ganzen Tag mit der Seilbahn nach oben und dann mit den MTBs wieder nach unten fahren. 

Die Seilbahn bringt mich auf 1.300 m Höhe. Von der Bergstation aus geht es dann steil weiter nach oben. Am Montoiseau auf 1.599 m  Höhe drehe ich aber schon wieder um. Über mir bildet sich eine dunkle Wolke. Das kann ich nicht richtig einschätzen und mache mich lieber wieder an den Abstieg. Der höchste Punkt des Jura, der Crêt de la Neige, mit seinen 1.720 m muss dann bei einer zukünftigen Reise erklommen werden. 

Dank der verfrühten Umkehr schaffe ich heute aber noch eine weitere Besichtigung. Ich fahre zur längsten von einem Großsaurier hinterlassenen Fußspur der Welt. 

In Plagne ist vor einigen Millionen Jahren ein Saurier groß und schwer wie ein Lastwagen über ein damals sumpfiges Ufer gegangen und hat dabei seine Fußabdrücke hinterlassen. Dort ist heute der Park Dinoplagne

Ein Teil der Spur befindet sich heute gut geschützt in einer Halle. Der Rest wurde wieder mit Erde bedeckt, wobei die Positionen der einzelnen Abdrücke oben mit großen Steinen markiert wurden. 

Außerdem nehme ich an der Virtual Reality Vorführung teil, bei der ich mich (Zufälle gibt es!) in der Zeit befinde, genau als der große Dino direkt an mir vorbeiläuft. Sehr eindrucksvoll gemacht das Ganze. 

Es gibt auch noch eine zweite Dinospur auf dem Gelände. Und zwar von einem relativ kleinen Raubsaurier. Auch diese Spur wurde nach ihrer Freilegung mit einer Halle überdacht, um sie zu schützen. Der kleine Theropode wurde von den Forschern Maxim genannt, was natürlich Heiterkeit in der Familie auslöst. 

Danach fahre ich aber zu einem Stellplatz für die Nacht. Schön geht anders, aber dafür wird es vermutlich ruhig sein, was nach den letzten Tagen mit der Party nebenan, recht wohltuend sein wird. Außerdem wird der Stellplatz kostenlos zu Verfügung gestellt. 

Begrüßt werde ich nach kurzer Zeit von einem ersten Gewitter. Bestimmt wird es aber noch weiter regnen. 

• Der Zähler für den Blinkerfehler ist heute auf 21 geklettert. 

15. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
165 Izernore
SP Rue de l'Oignin
0 €

Montag, 02. Juni 2025

Los geht es heute nochmal mit Saurier-Fußspuren. Diesmal sind es die Les empreintes de dinosaures de Vilette

Die Zufahrt zum Parkplatz ist mir dann aber endgültig zu schmal und viel zu sehr zugewachsen, als dass ich da mit Nolwenn durchfahren würde. Dabei waren die Straßen bis zu dieser Abzweigung schon ziemlich schmal. Aber das topt alles. 

Also muss ich ein ganzes Stück weiter laufen, als die Besucher, die hier mit Pkw anreisen. 

Die Spuren selber sind anders als gestern nicht geschützt, sondern liegen einfach so frei und sind der Verwitterung ausgesetzt. Dabei sind die Spuren auch nicht wirklich beeindruckend. Irgendwie sind es nur Vertiefungen in den Felsen, die heute nach den Regenfällen mit Wasser gefüllt sind. 

Ich würde sagen, dass ich solche Vertiefungen schon hundert Mal gesehen habe, ohne jemals auf die Idee gekommen zu sein, dass es sich um Dino-Spuren handeln könnte. Insgesamt bin ich etwas enttäuscht. Vielleicht wäre es besser gewesen, die beiden Fundstätten in umgekehrter Reihenfolge zu besuchen. Dann hätte ich wenigstens eine Steigerung des Gesehenen gehabt. 

Ich folge über längere Zeit dem Flusslauf des l'Ain. Dieses Tal gefällt mir richtig gut und ich denke, dass ich hierher nochmal wiederkommen werde. 

Aber ich habe noch ein Ziel, dass ich heute erreichen möchte. Und zwar ist das der Belvédère de Crançot, also ein Aussichtspunkt in der Nähe des Ortes Crançot. 

Wow! Das sieht beeindruckend aus. Da will ich auch runter. Wie kommt man dahin? Es sind ja nur 200 m den Steilhang hinunter. :-) 

Also zum einen ist das Dorf Baume-les-messieurs absolut sehenswert. Es gibt eine alte Abtei, die das Dorfbild dominiert. Und der ganze Ort hat sich diesem mittelalterlichen Erscheinungsbild angepasst. Selten so ein stimmiges Gesamtbild gesehen. Zumal auch die Straßenbreite im Ort noch echt mittelalterlich ist. Zum Glück ist ein Einbahnstraßen-Kreis eingerichtet worden. Gegenverkehr ist nämlich nicht möglich. 

Aufgrund der Enge habe ich nicht angehalten, um vom Ort Fotos zu machen. Und auf der späteren Rückfahrt war es am regnen. Da wollte ich auch nicht mehr dort rumlaufen. 

Der Höhepunkt war für mich aber genau die Stelle am Talschluss, die ich vom Belvédère oben auf der Klippe gesehen hatte. Die Wasserfälle Cascades de Tuf sehen unglaublich aus. Irgendwie so wie aus einem Fantasy-Film. 

Das Wasser sammelt sich zunächst oben in einem natürlichen Becken und läuft dann an verschiedenen Stellen über den Beckenrand von wo es nach unten fällt. Ach so, und zuvor kommt das Wasser aus einem Höhlensystem noch etwas oberhalb des Beckens. Die Grotte kann jedoch nur in einer Führung besichtigt werden. Das Prinzip der Karstquelle ist hier das gleiche, wie ich es auch schon an der Quelle des Doubs gesehen hatte. 

Noch während meiner Runde fängt es regelrecht an zu schütten. Ich gehe zu Nolwenn zurück und suche mir jetzt einen Platz für die kommende Nacht. Es wird mal wieder ein Stellplatz von Camping-Car-Park. 

• Und heute mal wieder etwas Erfreuliches vom Blinker-Fehler. Nur einmal trat der Fehler heute auf. 

16. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
136 Merigny
CCP Lac de Chalain
16,92 €

Dienstag, 03. Juni 2025

Heute ist schon wieder so viel passiert, dass ich jetzt einfach die Fotos sprechen lasse.

• Zunächst geht die Reise zu einem Aussichtspunkt am Lac de Chalain, dem See, an dem ich vergangene Nacht gestanden hatte.

Weiter geht es zu den Cascades du Hérisson. Der Fluss Hérisson stürzt sich hier auf drei Kilometern in sieben großen Wasserfällen und unzähligen Stromschnellen rund 250 Meter in die Tiefe. Und aufgrund der Regenfälle in den letzten Tagen führt der Fluss Hochwasser, was die Wasserfälle nur noch imposanter macht. 

Weiter geht es zum Aussichtspunkt Belvédère du Montfaucon, der sich oberhalb von Besançon befindet. Hier könnte ich auch übernachten, aber es ist mir noch zu früh und ich befürchte, dass dieser schöne Platz am Abend die üblichen Autoposer mit ihrem Lärm anlocken wird. Daher fahre ich noch weiter. 

Eine weitere, eigentlich ganz schöne Übernachtungsmöglichkeit finde ich direkt am Fluss Doubs. Aber der Platz für nur zwei Wohnmobile liegt direkt an der Straße. Und eine Bahnlinie läuft auch noch direkt vorbei. Außerdem ist das hier so weit vom Schuss, dass es keinen Empfang mit dem Handy gibt. 

Die heutige Reise beende ich dann auf dem kommunalen Stellplatz in Baume-les-Dames direkt am Kanal Rhein-Rhône. Hier stelle ich dann fest, dass es heute einen Steinschlag in der Windschutzscheibe gegeben hat. In der Aufzeichnung der Dashcam kann ich den Einschlag in Zeitlupe sogar erkennen. Der Knall war jedenfalls nicht zu überhören. 

Der Zähler für die Blinker-Fehler ist heute nur um 2 gestiegen und steht nun bei 24. 

17. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
163 Baume-les-Dames
SP Municipal
15,66 €

Mittwoch, 04. Juni 2025

Heute geht der Urlaub im Jura praktisch zu Ende. Ich fahre wieder nach Hause. Das Navi ist bei den Routeneinstellungen auf "ohne Maut" eingestellt. Und ich bin begeistert, wie gut ich auf den Nicht-Autobahnen voran komme. Vor allem folgen die Nationalstraßen fast schon einer geraden Linie, während bei Autobahnen immer Umwege gefahren werden müssen.

Diese Umwege lohnen sich aber nur, wenn man entsprechende Geschwindigkeiten, also mit Pkw fahren kann. Mit Nolwenn gibt es praktisch keinen Unterschied bei den Geschwindigkeiten, so dass die kürzere Strecke meiner Meinung nach sowieso die bessere Wahl ist. 

Außerdem habe ich heute mal ein Foto des Steinschlages gemacht. 

Und noch eine kleine Bilderserie aus drei Standbildern, als das Steinchen einschlägt. Der entgegenkommende Pkw, der das Steinchen hochgeschleudert hat, ist gerade schon links aus dem Bild rausgefahren. 

Wie fast immer gibt es auch noch eine Zwischenübernachtung bei unserem Enkel, mit dem ich am späten Nachmittag noch ein wenig spielen kann. Morgen geht es dann wie üblich nur noch wieder nach Hause. 

18. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
475 Weilerswist

Donnerstag, 05. Juni 2025

Wie geplant fahre ich heute endgültig nach Hause. Dort kommt eine Menge Arbeit beim Aufräumen und Säubern des Wohnmobils - vor allem außen - auf mich zu. 

Gefahrene Kilometer Tagesziel
57 nach Hause
1935 Gesamtkilometer