Donnerstag, 27. Februar 2025
Eigentlich sollte man ja meinen, dass eine Flucht vor dem Karneval bereits vor dem Donnerstag (Weiberfastnacht) beginnen müsste. Leider geht das aber nicht, da Tina am Freitagvormittag noch einen wichtigen Termin hat.
Heute packen wir aber Nolwenn bereits fertig und müssen morgen nach dem Termin dann nur noch die letzten Sachen einräumen. Und natürlich noch frische Lebensmittel für die Reise einkaufen. Da macht es auch keinen Sinn, die schon vorher im Wohnmobil einzulagern.
Ansonsten besuchen wir nach dem Packen und Vorbereiten noch einmal unseren Enkel, den wir dann voraussichtlich über eine Woche nicht sehen werden.
Denn geplant haben wir eine kurze Reise, aber doch immerhin ein gute Woche lang. Solche kleinen Auszeiten haben uns schon in der Vergangenheit immer sehr gut getan.
Im letzten Jahr waren wir über Karneval ins Elsass gefahren, wo man mit Karneval tatsächlich nichts am Hut hatte. Und das, obwohl auf der anderen Rheinseite die Fastnacht schon intensiv gefeiert wird.
Diesmal wollen wir unser Glück in den belgischen und luxemburgischen Ardennen versuchen. Vielleicht machen wir sogar einen Abstecher nach Nordfrankreich hinein.
Den Womo-Reiseführer "Belgien und Luxemburg", den wir bisher nur sporadisch benutzt hatten, wollen wir diesmal intensiv nutzen und erstmals so eine vorgeschlagene Route nachfahren.
Leider haben wir das Buch in der Auflage von 2009, das wir uns 2013 gekauft hatten. Das war damals also schon veraltet. Und wenn ich daran denke, wie rasant sich die Camperszene seither entwickelt hat, vermute ich, dass die meisten Stellplatzangaben schon lange nicht mehr aktuell sein werden. Aber zumindest die Route mit den beschriebenen Sehenswürdigkeiten dürfte ja noch stimmen.
Freitag, 28. Februar 2025
Wir sind noch gar nicht losgefahren, da ändern sich auch schon die Reisepläne. Heute hatte ich nämlich gelesen, dass auch im östlichen Belgien Karneval wie im Rheinland gefeiert wird.
Da ist die vorgesehene Route aus dem Womo-Reiseführer dann genau falsch. Sie führt nämlich zunächst an der östlichen Grenze Belgiens nach Süden Richtung Luxemburg.
Außerdem wollten wir hinter der belgischen Grenze das Schokoladenmuseum einer belgischen Schokoladenfirma besuchen. Da musste ich feststellen, dass dieses Museum mittlerweile gar nicht mehr existiert.
Ersatz bietet uns hier der in Aachen ansässige Werksverkauf von Lindt. Dies wird heute also unser erstes Ziel. Doch zunächst müssen wir mal wieder an Köln mit seinen unnötigen Staus vorbei. Heute ist es mal ein Pannenfahrzeug, dass hinter der Rheinbrücke steht und einen Mords-Stau verursacht.
Irgendwann sind wir aber durch und nehmen die Autobahn Richtung Aachen. Wir wundern uns, wie nah die Schokoladenfabrik mit dem Werksverkauf am Aachener Zentrum liegt. Aber es gibt einen Parkplatz für die Besucher des Schoko-Outlets, auf dem wir auch mit Nolwenn locker einen Platz finden.
Die schiere Menge an unterschiedlichen Produkten erschlägt einen förmlich und wir kaufen im Prinzip viel mehr ein, als wir ursprünglich mal wollten. Aber so ist das wohl in jeder Art von Outlet. Wirklich billig oder wenigstens besonders günstig kommt mir das Ganze hier aber nicht vor. Tina versichert jedoch, dass die Sachen im normalen Lebensmittel-Einzelhandel deutlich teurer seien.
Mit Schokovorräten für lange Zeit bepackt, fahren wir schließlich weiter. Wir wollen heute gar nichts mehr unternehmen, sondern nur noch auf einen Stellplatz, gemütlich zu Abend essen und danach nur noch relaxen.
Nach langer Zeit fahren wir heute nochmal auf einen Platz von Camping Car Park. Bis dahin sind es nochmal 90 Minuten zu fahren. An der Schranke funktioniert unsere Zugangskarte genau wie früher auch, immer noch problemlos.
Auf dem ehemaligen Campingplatz gibt es keine verdichteten Stellflächen, die man mit einem Wohnmobil befahren könnte. Und aufgrund des vielen Regens der letzten Zeit, sind die Wiesen total aufgeweicht.
Ein VW-Bus hat sich bereits festgefahren und wird mit viel Mühe von etlichen Helfern gerade wieder aus dem Schlamm geschoben. Da werden wir uns ganz sicher nicht auf so eine Wiese stellen.
Wir drehen eine Runde über den Stellplatz und stellen fest, dass einige Plätze etwas festere Fahrspuren aus Rasengittersteinen haben. Die sind aber ziemlich schmal und nicht jeder Vorbenutzer hat die Steine beim Rangieren auch getroffen.
Davon zeugen tiefe Schlammspuren unmittelbar parallel zu den Gittersteinen. Schafft man es also, die Steine sauber mit den Rädern zu treffen, landet man beim ersten Schritt aus dem Fahrzeug heraus direkt im Schlamm und wird dann knöcheltief darin versinken.
Also entscheiden wir uns für eine große geschotterte Fläche, die eigentlich gar nicht zum Abstellen von Mobilen gedacht ist. Hier sind wir leider zu weit von den Stromsäulen entfernt, so dass wir heute Nacht ohne den eigentlich inklusiven Strom auskommen müssen. Schade, aber immer noch besser als den ganzen Schlamm an den Schuhen und damit auch im Fahrzeug zu haben.
1. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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161 | Hamoir |
CCP Hamoir | |
14 € |
Samstag, 1. März 2025
Wir beginnen den Tag mit einem gemütlichen Frühstück, nachdem ich ins Dorf gegangen bin und dort Baguette geholt habe. So habe ich auch schon die ersten 2.000 Schritte für heute auf der Uhr.
Getreu dem Motto, Ver- und Entsorgen wann immer die Gelegenheit dazu ist, machen wir genau das, obwohl da genau genommen noch gar keine Notwendigkeit besteht. Aber wer weiß, wie und wo wir in den nächsten Tagen stehen werden.
Unser erstes Ziel für heute erreichen wir bereits nach wenigen Kilometern. Es handelt sich um das Städtchen Durbuy, das es bereits seit dem 13. Jahrhundert gibt. Seither ist es kaum gewachsen und die Häuser stehen immer noch auf dem ehemaligen, mittelalterlichen Grundriss der Stadt. Nur die Stadtmauer ist irgendwann geschliffen und abgetragen worden.
Auf diesem Ring gibt es heute unzählige Parkplätze. Überhaupt muss hier zu anderen Jahreszeiten ein wahnsinniger Andrang herrschen. Es gibt hier hunderte von Parkplätzen, die heute jedoch nur zu einem Teil belegt sind.
Wir finden mit Nolwenn ziemlich problemlos ebenfalls einen Parkplatz. Der ist natürlich nicht kostenlos, aber in dem engen Tal können wir nachvollziehen, dass man die Parkplätze nicht auch noch kostenlos zu Verfügung stellen kann, auch wenn die Gemeinde alleine mit den Parkgebühren vermutlich ihren Haushalt bestreiten kann.
In den Gassen selber gibt es eigentlich nur Touristengeschäfte. Ein Café, Bar, Snack und Restaurant neben dem nächsten. Nur unterbrochen von den anderen üblichen Touristen-Mitbringsel-Geschäften. Uns erinnert die totale Ausrichtung auf die Touristen an unseren Besuch in Carcassonne, der damals ja in der absoluten Hauptsaison stattfand. So ähnlich könnte es hier im Sommer auch aussehen.
So schlimm ist es heute aber noch nicht. Wir müssen uns nicht durchdrängeln und können uns entspannt bewegen. In einem Geschäft mussten wir aber doch hängen bleiben. Das ist bei Chocolatier Darcis. Die Macarons sehen einfach zu verlockend aus. Da muss ein kleines Tütchen mit.
Wir beenden unsere Stadtbesichtigung und fahren weiter zu den Grottes de Hotton, einer rund 6 km langen Tropfsteinhöhle. Wiederum sind es nur wenige Kilometer dorthin.
Die Führung durch die Höhle muss ich aber alleine machen. Die unterirdischen Wege sind für Tina nicht das Richtige. Zumindest vermuten wir das und es stellt sich heraus, dass dies tatsächlich zutrifft.
So eine Führung dauert ungefähr eine Stunde und ich habe Glück, dass die nächste Führung schon fünf Minuten nach unserer Ankunft beginnt. Das war gutes Timing.
Über steile Treppen geht es auf schmalen Wegen bis zu 70 Meter in die Tiefe. Auch wenn die Führung nicht die gesamten 6 km sondern nur ein paar hundert Meter umfasst, gibt es viel zu sehen.
Man kann "Räume" mit durch Sickerwasser gebildeten Stalaktiten und Stalagmiten von denen unterscheiden, die durch einen unterirdischen Bachlauf ausgespült wurden.
Dieser Bachlauf befindet sich heutzutage die erwähnten 70 Meter unter der Oberfläche und wir steigen bis dorthin hinab. Der Bach hat hier unten einen regelrechten unterirdischen Canyon ausgewaschen.
Während der Hochwasserkatastophe 2021 stand die Höhle komplett unter Wasser und staute eine Menge des Regenwassers in ihrem Innern auf, so dass dieses Wasser erst im Laufe der folgenden Tage langsam wieder abgegeben wurde. Das war für die eine oder andere Gemeinde unterhalb ein großes Glück.
Während ich in der Höhle unterwegs war, hatte Tina unser nächstes Reiseziel ausgesucht: Das "Bastogne War Museum" mit der dazugehörigen Gedenkstätte.
Das Museum informiert rund um die berüchtigte Ardennenschlacht, die zum Ende des 2. Weltkrieges in dieser Region tobte. Obwohl der Krieg eigentlich schon verloren war, startete die Wehrmacht eine letzte große Offensive, die im Dezember 1944 begann und über die Weihnachtstage ihren Höhepunkt erreichte.
Das Museum überrascht uns zum einen mit den Fakten zu diesen dramatischen Tagen aber auch mit der Art der Präsentation. Die Museums-Didaktik ist außergewöhnlich. Die Führung durch die Ausstellung erfolgt über automatische Audioguides, die immer an den richtigen Stellen die passenden Informationen liefern.
Dabei erfolgt die Information aber nicht als dröge Auflistung von Fakten, sondern lebendig aus der Perspektive von vier "Ich"-Erzählern, die in die Ereignisse auf unterschiedliche Art verstrickt werden.
Die Runde durch das Museum auf dem vorgesehenen Weg dauert somit viel länger, als ich vorher angenommen hatte.
Nach dieser Runde drehen wir dann auch noch eine Spazierrunde um das große Memorial für die Ardennenschlacht. Dieses ist in Form eines fünfzackigen Sterns erbaut. Die Namen aller damals 50 US-Staaten sind außen angebracht. Ebenso wie die Bezeichnungen der kämpfenden Einheiten.
Nach diesen intensiven Besichtigungen fahren wir nicht mehr weiter, sondern bleiben für heute Nacht auf dem großen Parkplatz des Museums stehen. Da sind wir nicht die einzigen. Weitere Wohnmobile stehen ebenfalls hier.
2. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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80 | Bastogne |
PP Bastogne War Museum | |
5 € |
Sonntag, 2. März 2025
In der Nacht war es sternenklar und mit Minustemperaturen entsprechend kalt. Dafür kommt am Morgen aber sofort die Sonne durch, ohne dass wir auf das Abziehen von Morgennebel warten müssten.
Ich gehe nochmal zu der Gedenkstätte, wo man normalerweise über eine Treppe hinaufsteigen kann, um das Panorama ringsherum zu betrachten. Bei dem schönen Wetter scheint sich mir so ein Aufstieg zu lohnen. Leider muss ich feststellen, dass wir gestern die Schilder übersehen hatten, dass der Aufstieg wegen notwendiger Renovierungsarbeiten derzeit gesperrt ist.
Also mache ich nur ein paar Fotos von unten. Mit dem blauen Himmel und in der Sonne sieht das Monument schon ziemlich beeindruckend aus.
Hier wehen auch die Fahnen der USA und der EU einträchtig nebeneinander im kalten Wind. Im Gegensatz zu dem, was aktuell weltpolitisch zu befürchten ist, werden die Flaggen auch weiterhin einträchtig wehen, egal wie kalt der Wind auch werden mag.
Auf dem Rückweg zu Tina und Nolwenn entrichte ich an einem Automaten im Museum auch direkt die Parkgebühren, so dass wir anschließend problemlos den Parkplatz wieder verlassen können.
Weiter geht es jetzt nach Luxemburg, schon alleine wegen der Möglichkeit günstig zu tanken. Was mir schon bei meiner Eifeltour im letzten Herbst aufgefallen war, bestätigt sich auch diesmal. Alle Tankstellen verkaufen den Sprit zum gleichen Preis. Und der ist ziemlich stabil, ohne dass irgendwelche bescheuerten Tankstellen-Zocker zigmal am Tag die Preise rauf und runter ändern.
Das ist sehr wohltuend und für mich als Verbraucher sehr angenehm. Danke Luxemburg, dass du solch eine Gesetzgebung beschlossen hast. In Deutschland glaubte man ja bis zur Wahl, dass der Markt, das alles schon richten wird. Ich freue mich, dass solche Pseudo-Freiheitsliebhaber bald in unserer Politik nichts mehr zu sagen haben werden.
Nach dem Tanken brechen wir unsere Rundtour für heute aber ab. Tina hat starke Kopfschmerzen, so dass Autofahren und unsere üblichen Besichtigungen nicht das Richtige sind.
Ein paar Kilometer weiter gibt es in Esch-sur-Sûre einen Campingplatz, der den ACSI-Rabatt anbietet. Und da ich mir vor diesem Urlaub sowieso gerade die Online-Version der ACSI-Karte zugelegt hatte, können wir das heute direkt mal testen. Und es klappt. Für 23 Euro statt 29 Euro im Normaltarif kommen wir auf dem Platz unter, der übrigens gerade erst vor zwei Tagen wieder eröffnet hatte.
Wir nehmen einen schönen sonnigen Platz und genießen die Ruhe und die Wärme der Sonne erstmals in diesem Jahr vor dem Mobil in unseren Campingstühlen.
Während Tina sich in ihre Fleecedecke kuschelt und die Wärme geradezu aufsaugt, mache ich mich zu Fuß auf den Weg in den Ort. Dieser liegt wirklich bemerkenswert auf einem Felsriegel in einer Schleife der Sauer mit einer Burganlage ganz oben drauf.
Die Straße folgt nicht mehr der Flussschleife, sondern kürzt mittels Tunnel durch den Felsriegel hindurch ab. Insgesamt eine ungewöhnliche, gerade zu modellbahnhafte Situation, auch wenn es hier keine Bahnlinie gibt. Aber die könnte man bei einem Nachbau ja hinzudichten.
Im Ort bekomme ich zwei leckere Stücke Torte, die ich zum Campingplatz mit zurück nehme, so dass wir später noch schön Kaffeetrinken können.
3. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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27 | Esch-sur-Sûre |
CP Im Aal | |
23 € (mit ACSI) |
Montag, 3. März 2025
In der Nacht war die Heizung ausgefallen und das Thermometer ging runter auf nur noch 9 Grad. Draußen gab es ordentliche Minusgrade und ich vermute, dass der Ausfall daran lag, dass ich den Schalter für den Eis-Ex der Gasanlage nicht eingeschaltet hatte.
Jedenfalls komme ich im verschlafenen Zustand nicht sofort auf diese Idee, probiere rum und bilde mir ein, dass die Heizung wieder laufen würde. Da waren es noch 12 Grad.
Aber es wird immer kälter und irgendwann denke ich dann doch an den Eis-Ex Schalter. Danach läuft die Heizung wieder und versucht auch direkt das gesamte bisherige Auskühlen so schnell wie möglich wieder aufzuholen. Die Lüfter laufen jedenfalls auf Hochtouren und wir haben vermutlich soviel Gas verbraucht, wie ein Düsenjet mit eingeschaltetem Nachbrenner.
Am Morgen ist die Kälte verscheucht und wir können in Ruhe frühstücken. Bis die Sonne über den Berg kommt, dauert es sehr, sehr lange. Wir liegen hier in einem so engen Tal, dass ich bezweifle, dass hier überhaupt ganzjährig die Sonne den Boden des Campingplatzes erreichen kann.
Wir ändern unsere Pläne etwas ab und fahren wieder ein Stück zurück nach Belgien. Das "Euro Space Center" hat mich neugierig gemacht und wir erwarten spannende und interessante Informationen zum aktuellen Geschehen in der Raumfahrt.
Vor Ort stellen wir dann fest, dass wir da falsch lagen. Hier geht mehr um eine Art Freizeitpark mit dem Thema Raumfahrt. Im Prinzip also ein Disneyland nur mit dem Thema Raumfahrt bei den Attraktionen, auf denen man sich durchschütteln lassen kann.
Wir sparen uns die 34 Euro Eintritt pro Person, schauen uns nur im Shop um und machen ein paar Fotos der draußen ausgestellten Raketen(modelle). Also alles sehr unspektakulär.
Nächstes Ziel auf unserer Liste ist das Städtchen Dinant. Das Foto der Stadtansicht mit der Kathedrale am Ufer der Maas, die hier la Meuse heißt, und dem dahinter liegenden Felsen samt Festung obendrauf ziert so manchen Reiseführer, so auch das Titelbild unserer Ausgabe des Womo-Reiseführers.
Das Ganze sieht wirklich sehr malerisch aus und man kann gut in den Cafés am Ufer verweilen. Trotzdem haben wir uns relativ schnell sattgesehen und setzen unsere Fahrt fort.
Es geht jetzt am Ufer der Meuse entlang. Wir queren die Grenze zu Frankreich und direkt im ersten Ort hinter der Grenze finden wir unseren Übernachtungsplatz für heute Nacht.
4. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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168 | Givet |
SP Quai Dervaux | |
0 € |
Dienstag, 4. März 2025
Wir setzen die Reise fort, indem wir dem Lauf der Maas weiter flussaufwärts folgen. Der Fluss wird hier überall gestaut und mittels Schleusen wird die Schifffahrt ermöglicht.
In Monthermé kommt von Osten her die Semois und mündet in die Maas. Hier verlassen wir die Maas und folgen nun der Semois mit dem Ziel die am Fluss liegende Stadt Bouillon zu erreichen.
Die Stadt ist bekannt als Heimat von Gottfried von Bouillon, der den ersten Kreuzzug anführte und erster Herrscher des wiedereroberten Königsreichs Jerusalem wurde.
Die Beschreibung eines entsprechenden Museums klingt sehr interessant. Wir hatten unterwegs an der Semois jedoch ziemlich gebummelt und die schönen Aussichten auf das Tal genossen. Der Fluss schlängelt sich hier durch die Ardennen, ohne dass er aufgestaut wird. Das sieht einfach richtig schön aus.
Auch die Straße schlängelt sich mit dem Fluss und wir befahren mal wieder eine wunderbare Route für Motorräder mit dem Wohnmobil.
Jedenfalls kommen wir erst am Nachmittag nach Bouillon und für das Museum scheint es uns jetzt einfach schon zu spät zu sein. Daher fahren wir noch ein Stück weiter in den Ort Herbeumont, wo es einen weiteren Stellplatz von Camping-Car-Park gibt. Für morgen nehmen wir uns dann vor, nach Bouillon zurück zu fahren und dann das Museum zu besichtigen, so lange es dann halt dauert.
Der Stellplatz in Herbeumont ist um Längen besser als der letzte Platz in Hamoir, wo es in der ersten Nacht dieser Reise eine regelrechte Schlammschlacht gegeben hatte. Meine Bewertung zu diesem ersten Platz hat man bei Camping-Car-Park bis jetzt auch noch nicht freigegeben. Woran das wohl liegen könnte?!
Jedenfalls stehen wir in Herbeumont richtig gut, so wie wir das eigentlich immer von Camping-Car-Park erwarten. Der Platz war früher vermutlich mal ein Bahnhofgelände an einer mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke. Aber alles wurde abgetragen und der Stellplatz auf dem Gelände von Grund auf neu eingerichtet. Das merkt man hier auch, da alles sinnvoll angelegt wurde.
Später mache ich mich dann noch auf den Weg zu der Burgruine oberhalb des Ortes. Das war früher mal eine schöne kleine Burg, die im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut wurde. Das Beste ist aber, dass man von hier oben einen sehr schönen Blick auf die Schleifen der Semois hat.
5. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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128 | Herbeumont |
CCP Herbeumont | |
14,50 € |
Mittwoch, 5. März 2025
Heute Nacht hatten wir mal wieder Minustemperaturen. Der Wasserdampf, der mit aus dem Abgaskamin kommt, war gefroren und hatte einen Eisfluss mit abschließendem Eiszapfen am hinteren Kotflügel hinterlassen.
Ansonsten setzen wir unseren Plan um, heute nach Bouillon zurück zu fahren. Wir finden einen schönen kostenlosen Parkplatz direkt unterhalb der Burganlage und an einem Wehr der Semois.
Von hier aus folgen wir dem Flusslauf und gelangen so zum Museum, in dem wir in einer multimedialen Show das Thema des ersten Kreuzzuges näher gebracht bekommen.
Nach diesem Besuch wenden wir uns auf der anderen Flussseite dem eigentlichen Museum zu, in dem wir einige Stücke aus der Geschichte der Stadt anschauen können. Während wir zu der Multimedia-Show noch einen Audioguide bekommen haben, der uns in Deutsch unterhält, gibt es so etwas hier auf der Seite nicht.
Und auch die Beschriftungen zu den Exponaten sind nicht mit einer deutschen Version versehen. Da hilft uns aber zum Glück die Live-Übersetzungs-Kamera der Google-App auf dem Handy, so dass wir alles verstehen können.
Im ersten Museum hatten wir die hier übliche 3fach-Eintrittskarte bekommen, mit der wir auch noch die Burg selber hätten besichtigen können. Doch diesen Weg sparen wir uns und steuern statt dessen unser nächstes Ziel an.
In Sedan gibt es ebenfalls einen Platz von Camping-Car Park. In der App wird angezeigt, dass dieser Platz bereits gut gefüllt ist. Damit ist der Moment erreicht, in dem ich mir die Zusatzoption des Pack-Privilèges zulege und so auch direkt einen Platz für uns reservieren kann.
Gleichzeitig kommt das Handy auf die Idee die neue völlig überarbeitete Version der App auf das Handy zu laden. Darüber waren alle Nutzer schon vor einigen Tagen informiert worden, so das das nicht überraschend kommt.
Überraschend ist allerdings, dass dies mit den beiden anderen Aktionen genau zusammen fällt und insgesamt ein schönes Durcheinander entsteht. So muss ich mich nach dem Update wieder neu einloggen. Aber wer kennt schon alle seine Kennwörter auswendig?
Aber ich finde die Zugangsdaten und die Neuanmeldung klappt. Danach bekomme ich zum ersten Mal das neue Design der App zu sehen und erkenne erstmal nichts mehr wieder. Vor allem die beiden zentralen und wichtigsten Funktionen der App fehlen bei mir. Nämlich die interaktive Karte, um den nächstgelegenen Platz ausfindig machen zu können. Und zum anderen die Funktion der Anzeige der freien Plätze.
Die Hotline erweist sich als komplett überfordert. Man wird in eine lange Warteschleife geleitet. Ich wähle die Option des Rückrufes und tatsächlich ruft einige Zeit später eine nette junge Dame mit wunderschönem französischem Akzent an. Man arbeitet an den Problemen. Mehr kann sie mir aber auch nicht sagen. Also mal schauen, wie sich das in den nächsten Tagen noch entwickelt.
Auf jeden Fall kommen wir in Sedan auf den Platz und erhalten sogar noch eine schöne Stellfläche in Längsrichtung am Fluss - übrigens jetzt wieder die Maas.
Später drehe ich noch alleine eine Runde durch die Innenstadt und bis zur Festung von Sedan.
6. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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45 | Sedan |
CCP Sedan | |
12,50 € |
Donnerstag, 6. März 2025
Heute werden wir relativ viel nur Fahren, soviel steht schon am Morgen fest. Zunächst soll es nach Verdun gehen. Die dortige Gedenkstätte zu den Opfern der Schlacht von Verdun im 1. Weltkrieg ist das Ziel.
Rund 250.000 Menschen haben in dieser sinnlosen Schlacht ihr Leben gelassen. Im kollektiven Gedächtnis der Franzosen hat sich dies sehr tief eingegraben. Tiefer jedenfalls als mir das beim deutschen kollektiven Gedächtnis vorkommt. Wobei natürlich für Deutschlands kollektives Gedächtnis der 2. Weltkrieg mit dem Holocaust im Vordergrund steht.
Das Mahnmal beinhaltet ein lang gestrecktes Beinhaus, in dem die Gebeine unzähliger Opfer aufbewahrt werden. Symbolisch gibt es auf der Besucherebene sargförmige Gedenksteine für jede Region bzw. Frontabschnitt mit den Namen einiger der Gefallenen.
Das Ossarium selber kann nicht betreten werden, sondern es ist nur ein Blick durch kleine Fenster von außen in die Räume möglich.
Mir fehlen Begriffe der Superlative, die diesen Schrecken angemessen beschreiben könnten. Deshalb versuche ich es lieber gar nicht erst. Fotografieren ist innerhalb der Gedenkstätte nicht erlaubt, so dass es nur Fotos von außen gibt.
Nach dem Besuch der Gedenkstätte und des angrenzenden riesigen Soldatenfriedhofes machen wir uns dann wieder auf den Weg. Jetzt geht es wieder deutlich in Richtung Heimat.
Wir wollen noch eine Übernachtung in Luxemburg einlegen und dann morgen gemütlich über die Eifel nach Weilerswist fahren, um noch ein wenig mit dem Enkel zu spielen.
Ein Stellplatz, den wir uns ausgesucht hatten, ist bei unserer Ankunft dort bereits voll belegt. Okay, es gibt auch nur vier Plätze für Wohnmobile auf diesem Parkplatz. Da kommt sowas vor.
Wir fahren weiter zu einem Campingplatz, den wir über die ACSI-App gefunden haben und der auch den entsprechenden Rabatt bei Vorlage der ACSI-Card gewährt.
Unterwegs gab es dann noch eine besondere Begegnung mit einer Puppe an einem Überweg. Das Notbremssystem des Ducato ist beim Anblick der Puppe angesprungen und verlangte nach einer Vollbremsung!
7. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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184 | Simmerschmelz |
CP Simmerschmelz | |
21 € mit ACSI-Card |
Freitag, 7. März 2025
Im Prinzip fahren wir heute nur durch. Und zwar mal wieder bis Weilerswist, wo wir noch einen schönen Nachmittag mit dem Enkel verbringen.
Natürlich hatten wir in Luxemburg noch einmal vollgetankt. Aktuell ist der Liter Diesel rund 20 Cent günstiger als bei uns zu Hause. Dafür muss man nicht extra nach Luxemburg fahren, aber wenn man schon mal hier ist...
Die Überquerung der Eifel nutzen wir auch nochmal, um uns einen Campingplatz anzuschauen und auf Enkeltauglichkeit zu prüfen.
In Prüm fahren wir zum dortigen Stellplatz und nehmen die Entsorgung vor, so dass wir zu Hause eine kleine Sorge weniger haben werden.
8. Nacht
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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182 | Weilerswist |
Samstag, 8. März 2025
Die Nacht ist ziemlich früh zu Ende als unser Enkel (mit Papas Hilfe) an die Türe klopft, um uns mal ganz früh im Wohnmobil zu "besuchen". Aber so beginnt der Tag direkt von Null auf Hundert.
Nach dem Frühstück geht es dann wieder nach Hause. An diesem Samstag rollen wir locker durch und haben zu Hause genügend Zeit, um Nolwenn auszuräumen und auch direkt die Wäsche anzusetzen.
Nun hat uns der Alltag wieder, aber der Dank in Zusammenhang mit dieser Reise geht an DAS WETTER.
Klar, überall in Deutschland war es an diesem Karnevel sonnig und schön, aber in den Ardennen freut man sich doch nochmal besonders über so viel Sonnenschein und die schönen Ausblicke, die man dadurch genießen kann.
Gefahrene Kilometer | Tagesziel |
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54 | nach Hause |
1029 | Gesamtkilometer |