23. August 2024
Nach der Beschäftigung mit dem Thema Rostschutz sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir da so richtig was machen müssen. Da wir Nolwenn nicht nur für ein paar Jahre vorgesehen haben, sondern damit bis zum bitteren Ende unterwegs sein wollen, lohnt es sich aus unserer Sicht, da jetzt zu investieren, um wirklich langfristig vorzusorgen.
Wie allgemein bekannt, hat man im Fiatwerk das Weglassen eines guten Rostschutzes als Sparpotential entdeckt. Die Ducato-Lieferwagen sind nach wenigen Jahren abgeschrieben und werden in aller Regel von den Firmen abgestoßen, so dass es denen egal sein kann, was der Rost bis dahin am Fahrgestell für Schäden verursacht hat.
Die Suche nach einer geeigneten Werkstatt, die alle Arbeiten in guter Qualität durchführen kann, gestaltete sich schwierig. Das Angebot bei der Suche im Internet ist eher unübersichtlich. Es beginnt mit kleinen Beträgen, wofür man dann mal eben ein Einsprühen mit irgendeinem Wachs aus der Sprühdose bekommt.
Allerdings wollten wir das ja richtig gemacht haben. Folgende Kriterien waren uns bei den Arbeiten wichtig, weil sie aus unserer Sicht Voraussetzung für ein optimales Ergebnis sind.
- Nolwenn muss auf eine Hebebühne, so dass die Arbeiten aufrecht stehend unter dem Fahrzeug vorgenommen werden können. Und nein, das ist keineswegs überall selbstverständlich!
- Die Räder müssen runter, damit die Radkästen zugänglich sind. Nicht jede Hebevorrichtung kann Nolwenn ohne Räder anheben.
- Alle Teile, die nicht konserviert werden, müssen während der Arbeiten abgeklebt werden. In unserem Fall bedeutete dies, dass Nolwenn komplett in eine Plastikfolie eingepackt wurde.
- Die Frontteile müssen komplett entfernt werden, damit man auch im Bereich des Motorraums an die Hohlräume herankommt.
- Das Sprühen des Wachses darf nicht aus Sprühdosen erfolgen, sondern mit einem ordentlichen Kompressor aus einem Fass und mit entsprechend langen Sprühstangen. Nur so ist gewährleistet, dass zwischendurch der Sprühstrahl nicht abbricht, weil plötzlich die Dose leer ist. Die lange Sprühlanze kann immer komplett in einem Durchgang durch den gesamten Hohlraum geführt werden.
- Vor dem Auftragen des Wachs-Schutzes muss gründlich gereinigt werden und einzelne bereits vorhandene Roststellen mit Rostschutzfarbe vorbehandelt werden.
- Als Extra sollen an allen vier Rädern Spritzschutzlappen angebracht werden. Hierdurch wird später das Hochspritzen von kleinen Steinchen verhindert.
- Die Radkästen müssen besonders intensiv geschützt werden, da sie den meisten Belastungen ausgesetzt sind.
- Ein weiteres Extra ist der Anbau des ebenfalls von Fiat eingesparten Mittelteils des Unterfahrschutzes unter dem Motor. Ausgeliefert werden die Ducatos nur mit zwei kleinen seitlichen Unterfahrschutzen, die in der Mitte vor allem die Ölablassschraube frei lassen. Und die sitzt nun mal bekanntlich an unterster Position.
Im Blog von Isas Womo (www.isaswomo.de/) sind wir fündig geworden. Nur 35 Kilometer von uns entfernt gibt es die Firma MondoVans (www.mondovans.de) im oberbergischen Lindlar. Nach einer überzeugenden Vorbesichtigung wurde der Termin gemacht und ich habe Nolwenn nach unserem Simsseeurlaub dort für eine Woche abgegeben.
Beim Abholen vom Nolwenn fallen die aufwändigen Arbeiten erstmal gar nicht ins Auge. Eigentlich ja auch logisch, da es ja gerade um all die versteckten Stellen geht, wo man normalerweise nie hinschaut, bis man dann irgendwann bei einem TÜV-Termin die Auskunft erhält, dass der Wagen wegen der Rostschäden keine neue Plakette mehr bekommt.
Zum Service von Mondovans gehört dazu, dass man durch das Zusenden von vielen Fotos über den Stand der Arbeiten auf dem Laufenden gehalten wird. Einige dieser Fotos kann ich hier zeigen und ich glaube, es wird deutlich, wie viel Aufwand da betrieben wird.