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Als Schiri zur WDMM nach Hövelhof

Donnerstag, 20. März 2025

WDMM, das ist die Abkürzung für die Westdeutschen Mannschafts-Meisterschaften. Und zwar gibt es die im Badminton nur für die Altersklassen U15 und U19. Die Erwachsenen spielen die Mannschaftsmeisterschaft in der 1. Bundesliga aus. 

Ich bin als Schiedsrichter bei diesem Turnier dabei und fahre auch wieder alleine, da Tina nicht teilnehmen kann. 

Allerdings habe ich keine Lust, mir bei der rund 200 km weiten Anreise irgendwelchen Stress zu machen und fahre bereits heute los, obwohl das Turnier selber erst am Samstagmorgen startet. 

Aus diesem Grund ist mir der dichte Verkehr und insbesondere der Dauerstau im Bereich Unna total egal. Irgendwann bin ich da auch durch und ich steuere ein erstes Ziel an, dass schon lange auf meiner Liste steht: Die Wewelsburg nämlich. 

Vermarktet wird sie als letzte dreieckige, vollständig geschlossene Burg in Deutschland. Ich finde, das ist kein besonders gutes Marketing, da man diese geschlossene Dreiecksform letztendlich nur aus der Luft z. B. mit einer Drohne erfassen kann. Vom Boden aus bekommt man davon gar nicht so viel mit. 

Wirklich imposant ist jedoch die Geschichte dieser Burg, auch wenn das Ende als "SS-Burg" samt angeschlossenem Konzentrationslager alles andere als erbaulich ist. Aber zumindest in der Geschichte bis 1934 und nach 1945 gibt es viel Interessantes zu entdecken. 

Heute sind in der Wewelsburg eine Jugendherberge und das historische Museum untergebracht. 

​Leider gibt es in Wewelsburg, so heißt auch der Ort rund um die Burg, keinen richtigen Stellplatz für Wohnmobile. Aber immerhin verfügt die Burg über Besucherparkplätze, wo man tagsüber auch mit einem Wohnmobil parken kann. 

Also nutze ich das und mache mich auf den Weg, um mir die Burg und das Museum anzuschauen. Dabei werde ich vom Umfang der Ausstellung überrascht. Bei nur 3 Euro Eintritt brauche ich für meinen Rundgang knapp 3 Stunden. Und dabei habe ich mir noch lange nicht alles angeschaut. 

Es geht nicht nur um den Bau und die direkte Geschichte der Burg, sondern auch ganz allgemein um das Leben während der verschiedenen Zeitalter im Gebiet rund um die Burg. Und damit meine ich wirklich das Leben der einfachen Bevölkerung und nicht nur eine Darstellung irgendwelcher "großer" Schlachten und ihrer "heldenhaften" Anführer, so wie man das in den meisten anderen Museen immer wieder zu sehen bekommt. Hier muss ich nochmal herkommen, würde ich sagen. 

Der Rundgang hat hungrig gemacht und ich setze mich in die Burg-Gaststätte. Spätzle und Geschnetzeltes sind jetzt vielleicht nicht typisch für die Region (oder doch?), schmecken aber sehr lecker. 

Danach geht es noch in das sogenannte Wachgebäude, das während der SS-Zeit errichtet wurde und heute eine Dokumentationsstätte zu all den unsäglichen Ereignissen beherbergt. Hier vergeht nochmals einige Zeit bei der Besichtigung. 

Anschließend ist es dann schon so spät, dass ich mir jetzt so langsam Gedanken zu meinem Übernachtungsplatz machen muss. 

Ich schaue mir einen Stellplatz ein paar Kilometer weiter an, der mir aber nicht wirklich zusagt. Daher fahre ich noch bis Paderborn, wo ich den Stellplatz am Rolandsbad bereits kenne und weiß, was ich dort erwarten kann. 

Die Übernachtung kostet hier 8 Euro und ich könnte auch wieder mit der easy-Park-App bezahlen. Aber die wollen diesmal 1,20 Euro als Servicegebühr! Das scheint mir im Verhältnis dann doch etwas zu viel zu sein. Zum Glück kann man hier auch ganz normal bezahlen, so dass es für mich bei 8 Euro bleibt. 

Später mache ich noch einen Spaziergang in die Innenstadt von Paderborn. Ich brauche ein paar dünne Socken, da ich vor ein paar Tagen nur dicke Wintersocken eingepackt hatte. Kein Wunder, da war es ja auch noch eiskalt. 

Nachdem ich Socken gefunden habe, finde ich auch noch eine Eisdiele und gönne mir noch einen Eiskaffee. Das schöne Wetter hat viele Menschen in die Innenstadt gelockt und die Cafés sind gut besucht. Trotzdem ist alles schön entspannt hier. So kann der Tag ausklingen. 

1. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
170 Paderborn
SP Am Rolandsbad
8 €

Freitag, 21. März 2025

Heute kann ich mir mit allem Zeit lassen. Das fängt schon mit der Uhrzeit des Aufstehens an, geht über das Frühstück weiter und zieht sich so durch den ganzen Tag. 

​Das nächste Ziel auf meiner Wunschliste ist eine Wanderung bei den Externsteinen. Auch das ist so etwas, was ich schon lange mal machen wollte. 

Es gibt einen wirklich großen Parkplatz, der für eine Tagesgebühr von 4 Euro zum Parken während des Aufenthaltes zu Verfügung steht. Der Platz wäre auch ganz leicht in einen sehr schönen Stellplatz für Wohnmobile abzuwandeln, aber das ist ganz offensichtlich nicht gewünscht. Die Übernachtung in Wohnmobilen ist ausdrücklich nicht erlaubt. Schade eigentlich. 

Ich mache mich jedenfalls wanderfertig und dann geht es los. Normalerweise könnte man auch auf die Steine klettern. Dafür gibt es extra angelegte Wege, Treppen und Brücken zwischen den Steinen in luftiger Höhe. 

Aber es finden aktuell Baumaßnahmen statt und der Zugang ist nicht möglich. Es bleibt nur der Blick von unten. Aber der ist auch schon imposant. Irgendwie doch kurios, wie diese Felsen einfach so in der Landschaft herumstehen. 

In Komoot habe ich mir eine Rundwanderung von knapp 7 km ausgesucht. Mit meiner immer noch andauernden Erkältung und als erste Wanderung nach dem langen Winter, möchte ich mit einer kleinen Wanderung wieder einsteigen. 

Das erweist sich als gute Entscheidung, denn ich fühle mich schon auf der kurzen Strecke angestrengter als sonst. 

Die Rundstrecke ist eigentlich gar keine Runde, sondern eine Acht. Und im Kreuzungspunkt in der Mitte liegen die Externsteine, so dass ich mehrmals aus verschiedenen Richtungen und mit unterschiedlichen Blickwinkeln an den Steinen vorbei komme. 

Die reine Gehzeit auf der Strecke beträgt rund anderthalb Stunden. Durch Pausen dauert es natürlich etwas länger. 

Zurück am Wohnmobil nutze ich die Dusche und ziehe mir frische Sachen an, da ich doch etwas geschwitzt habe. Das ist aber eigentlich immer so. Deshalb hatte ich zur Wanderung heute auch nochmal die Sachen von Gestern angezogen. Das passt also ganz gut. 

Der Parkplatz liegt ruhig und ich stehe angenehm im Halbschatten. Und weil ich es immer noch nicht eilig habe, mache ich mir auch gleich noch etwas zu essen. 

Nach dem Spülen und Aufräumen zahle ich am Kassenautomat die Parkgebühren und bekomme eine Parkzeit von vier Stunden angezeigt. 

Nach Hövelhof nehme ich einen Umweg über Detmold. Am dortigen Stellplatz fahre ich nochmal auf die Entsorgung, bevor ich die nächsten beiden Tage fest an der Turnierhalle stehen werde. 

Als ich an der Halle ankomme, finde ich sofort einen guten Parkplatz. Gut deshalb, weil er die für Nolwenn richtige Neigung aufweist, so dass ich keine Auffahrkeile benötige. 

2. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
70 Hövelhof [1]
PP an der Dreifach-Sporthalle
0 €

Samstag, 22. März 2025

Heute ist der erste Turniertag. Also wird gefrühstückt und dann geht es direkt in die Halle, wo ich den ganzen Tag verbringe. 

Am Abend bin ich durch, mache die Dose Ravioli auf, die für solche Tage im Auto mitfährt und ansonsten passiert nichts mehr weiter. 

3. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Hövelhof [2]
PP an der Dreifach-Sporthalle
0 €

Sonntag, 23. März 2025

Auch der zweite Turniertag ist rum. Heute war der Lärm in der Halle so unerträglich, dass sich bei mir Ohrendruck und Tinnitus einstellten. Daraufhin musste ich die Halle dann verlassen. 

Weit bin ich dann aber nicht mehr gefahren, sondern habe den Stellplatz in Verl angesteuert, auf dem wir bereits vor einem Jahr gestanden hatten. 

Hier werde ich für heute nur noch versuchen, den Tinnitus mit Ruhe zu bekämpfen und darauf hoffen, dass das bis morgen wieder besser wird. 

Das ist dann natürlich auch der Grund, dass hier heute nichts mehr passiert, was zu berichten wäre. 

4. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
18 Verl
SP Am Freibad
0 €

Montag, 24. März 2025

Letzte Woche hatte ich im Radio eine kurze Meldung gehört, dass in Lippstadt die neu renovierte Kanuslalom-Strecke wieder in Betrieb genommen wurde. Da zieht es mich heute dann hin. 

Parken kann ich auf dem kostenlosen Stellplatz in Lippstadt. Von dort gehe ich los in Richtung der Wildwasserstrecke. Es ist alles noch eine ziemliche Baustelle rund um die Strecke, aber die Strecke selber scheint fertig und betriebsbereit zu sein. 

Sie ist toll angelegt und absolut variabel, was die Hindernisse und die Slalomtore angeht. Das sieht schon richtig gut aus. Einen schönen Kontrast zu dieser modernen Anlage bietet der alte Sprecher- und Presseturm, der bisher offenbar noch nicht renoviert wurde. Aber er wurde eben auch nicht abgerissen und kann so den Charme der frühen Bundesrepublik versprühen. 

Bei der anschließenden Runde durch die Innenstadt bin ich positiv überrascht. Es gibt viel Fachwerk, eine Kirche mit ungewöhnlicher Turmspitze, eine Fußgängerzone, einen großzügigen zentralen Platz und eine Klosterkirchenruine. Alles Dinge, die man durchaus besichtigen kann. 

Später stoße ich schon wieder auf das Thema Schokolade. Lippstadt hat nämlich auch eine "Schokowelt". In dem Gebäude geht es auf fünf oder sechs Etagen um das Thema Schokolade. Leider habe ich mal wieder Pech und die Schokowelt hat montags ihren Ruhetag. 

Bis hierhin war der Himmel praktisch durchgehend bleigrau zugezogen, so wie es im Flachland ja so typisch ist. Auf der weiteren Fahrt in Richtung Sauerland fängt es dann aber auch noch zusätzlich zu regnen an. 

Im Regenradar hatte ich schon gesehen, dass über dem Sauerland ein ordentliches Regengebiet quasi stationär verharrte ohne sich großartig zu bewegen. Im Radio werden daher auch enorme Regenmengen für Teile des Sauerlandes gemeldet. 

Mit der Stadt Brilon liegt mein Ziel unter diesen Regenwolken. Eigentlich würde ich dort heute gerne noch etwas wandern, aber ich bin zu früh dran. Es dauert noch ein paar Stunden bis sich der Regen auflöst bzw. abgezogen ist. 

Ich ziehe mir die Regenjacke drüber und mache einfach nur einen längeren Stadtrundgang durch den netten Ort. Am Ende werde ich dann tatsächlich auch noch mit etwas blauem Himmel und ein wenig Sonnenschein belohnt. 

5. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
83 Brilon
SP Schützenhalle
10 €

Dienstag, 25. März 2025

Das Wetter besteht heute morgen vor allem aus grauem Hochnebel. Eigentlich hatte ich ja überlegt, heute nochmal ein Stückchen rund um Brilon zu wandern, aber der Gesamteindruck ist gerade nicht so einladend. 

Also packe ich kurzentschlossen zusammen, erledige die Entsorgung und fahre nach Hause. Die Autobahnen sind heute mal frei und ich kann gemütlich durchrollen und habe zu Hause noch viel Zeit, um Nolwenn wieder aufzuräumen. 

Gefahrene Kilometer Tagesziel
152 nach Hause
493 Gesamtkilometer