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Lüneburger Heide und Hamburg

Dienstag, 29. April 2025

Heute starten wir in einen besonderen Urlaub, bei dem wir für 10 Tage unterwegs sein werden. Und das Besondere ist, dass wir an den letzten drei Tagen unseren Enkel mit an Bord haben werden. 

Dazu hatten wir vor einer Woche schon einmal eine Probeübernachtung mit Nolwenn vor der Haustüre parkend absolviert. Das hat sehr gut geklappt, und wir konnten wichtige Erkenntnisse gewinnen, die wir auf dieser Reise umsetzen werden. 

Doch zunächst haben wir eine Woche für uns zu zweit, in der unsere Erholung im Mittelpunkt steht. 

Zunächst fahren wir heute zu dem bekannten 5-Sterne Campingplatz "Südsee-Camp" in der Lüneburger Heide. Wir sind zum ersten Mal hier und wollen den Platz genau kennen lernen, bevor wir nächste Woche dann mit unserem Enkel wieder hierher kommen werden. 

Vor vier Wochen hatte ich die Platzbuchungen vorgenommen. Aufgrund der Brückentagwoche mit dem 1. Mai ist hier ohne Reservierung nichts mehr zu bekommen. Und auch vor vier Wochen waren die meisten Plätze bereits vergeben. 

Aus diesem Grund blieb mir nichts anderes übrig, als einen der sogenannten XXL-Plätze zu buchen. Die sind natürlich teurer als die Plätze mit einer für uns passenderen Größe, aber es ging leider nicht anders. 

Auf der Autobahn kommen wir heute relativ gut durch. Ab 15 Uhr können wir mit unserem Kennzeichen, das ich bei der Reservierung eingegeben hatte, selbständig auf den Platz fahren, ohne nochmals zur Rezeption zu müssen. 

In unserem Fall klappt das natürlich nicht. Aber über die Sprechanlage wird uns trotzdem die Schranke geöffnet. Der Computer konnte nicht damit umgehen, dass wir in der nächsten Woche, ja nochmals reserviert hatten. Für diese Buchung waren wir dem Rechner einfach zu früh da. Früher hätte man gesagt: "Computer sind doof!" :-)

Der Platz ist dann aber wirklich XXL. Mit Nolwenn hätte uns eigentlich auch die Hälfte der Fläche gereicht. Aber besonders schlimm ist es ja auch nicht, wenn man etwas mehr Platz um sich herum hat. 

Im Moment sind viele Plätze noch frei, aber wir gehen davon aus, dass es hier morgen eine heftige Anreisewelle geben wird. 

Natürlich starten wir zu einer ersten Runde über den riesigen Platz, um etwas Orientierung zu gewinnen. Die Runde machen wir mit den Fahrrädern, ohne die man hier bei den Strecken ziemlich aufgeschmissen wäre. 

Unser erster Eindruck vom Platz ist einfach nur positiv. Alles ist sinnvoll angelegt und wirkt gut gepflegt. Der See mit seinem Sandstrand kann begeistern. Und auch die vielen Spielplätze sind für die Kinder genau richtig. Besonders begeistert uns das spezielle Kinder-Bad, das es im Sanitärgebäude gibt, und das direkt in der Nähe unseres Platzes für die zweite Woche, die mit Enkel, liegt. Wir sind uns sicher, dass ihm das sehr gefallen wird. 

Eine weitere Besonderheit ist eine kleine Siedlung von Ferienhäusern auf dem Gelände. Das Ganze ist als schwedisches Dorf angelegt. Die bunten Schwedenhäuser stehen sehenswert malerisch rund um zwei kleine Biotop-Seen. Man meint, direkt bei Pipi Langstrumpf gelandet zu sein. Jedenfalls stellen wir uns so romantisch verklärt eine Siedlung in Schweden vor. Ohne Wohnmobil, wären das die Ferienhäuser unserer Wahl. 

Leider sind sowohl das Mobilfunknetz wie auch das platzeigene WLan-Netz ziemlich schlecht. Das erschwert gerade etwas die Kommunikation mit dem Rest der Familie. 

1. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
338 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
61,30 €

Mittwoch, 30. April 2025

​Wir verbringen den Tag auf dem Campingplatz. Nach dem Frühstück packe ich nach langer Zeit mal wieder unsere WLan-Verstärker-Antenne samt Router aus. 

Mit Hilfe der Antenne können wir WLan-Signale auch aus größerer Entfernung empfangen. Die Antenne verstärkt die Signale bzw. die Verbindung so, dass es sich fast normal anfühlt. 

Angeschlossen wird die Antenne wahlweise direkt an einen Laptop oder wie heute, an einen Router, der wiederum das Signal umsetzt und damit ein eigenes WLan-Netz erzeugt. 

Der Vorteil ist hierbei, dass wir mit allen Mobilgeräten auf dieses jetzt starke WLan zugreifen können. Wenn die Antenne als WLan2 direkt an einem Laptop angeschlossen wird, kann nur dieses Laptop die verstärkten Signale nutzen. 

Unser WLan-Netz hat den Namen "Du! Kannst nicht vorbei!". Bestimmt kennt jeder die entsprechende Szene aus dem Herrn der Ringe mit Gandalf und dem Monster namens Balrog. 

Nachdem das WLan funktioniert und wir alles "Wichtige" online erledigt haben, packen wir unsere Schwimmsachen und gehen im Hallenbad des Campingplatzes schwimmen. 

Es handelt sich um ein reines Spaßbad. Ein Sportbecken ist nicht vorhanden. Uns macht das diesmal nichts aus, da wir uns das Bad vor allem schonmal für die kommende Woche anschauen wollen, wenn wir mit unserem Enkel hierher zum Schwimmen gehen werden. 

Die Küche lassen wir heute kalt und setzen uns in eines der hiesigen Restaurants auf dem Platzgelände. 

Zwischendurch radeln wir über den Campingplatz und schauen uns an, wie die Camper-Lawine auf das Gelände rollt. Wir hören von den hier beschäftigten Angestellten, dass es heute rund 700 Anreisen geben wird. Und das, obwohl eine Anreise erst ab 15 Uhr möglich ist. Vorher bleiben die Einfahrtschranken zu. 

Als wir das kurz umrechnen, kommen wir zu dem Ergebnis, dass ab 15 Uhr jede Stunde durchschnittlich 100 Camper auf das Gelände kommen müssen. In der Stoßzeit sind das jede Minute rund 2 Camper. Und genau das passiert hier auch. Ein Camper nach dem anderen rollt auf den Platz und überall richten sich die Leute für das lange Wochenende ein. 

Wir können das entspannt genießen und ergänzen unsere Markise nur noch um das kleine Schattennetz an der Vorderseite, da wir diese Seite nach Süden ausgerichtet haben. Und die Sonne wird heute ziemlich kräftig. 

2. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
61,30 €

1. Mai 2025 (Maifeiertag)

Eine Runde über den Campingplatz ergibt schnell, dass wirklich praktisch alle Plätze belegt sind. Nur ganz selten sieht man mal eine Lücke zwischen den unzähligen Campern. 

Wir brechen zu einer kleinen Runde mit den Fahrrädern auf, aber die Strecke, der wir aus Komoot folgen, kann nicht begeistern. Wer immer diese Route erstellt hat, findet offenbar das Fahren über außerörtliche Landstraßen schön. Also genau das, was wir normalerweise vermeiden würden.

Leider war es vorher nicht absehbar, dass die Route so unglücklich verlaufen würde. Denn eigentlich gibt es hier jede Menge Radwege und wir waren wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die auch zur Routenerstellung benutzt worden wären. Leider lagen wir damit falsch.

Aber so etwas passiert wohl immer, wenn nicht Ortskundige, sondern irgendwelche Touristen (so wie wir) ihre Routen auf Komoot hochladen. Deshalb würde ich auch nie meine Routen hochladen. Außer vielleicht zu Hause, wo ich mich bestens auskenne. 

Ein paar Fotos haben wir aber trotzdem an der Strecke gemacht. 

• Das Wetter ist heute aber auch wirklich genial gut. Am See ist es brechend voll. Und das an einem 1. Mai! Wahnsinn!

• Zum ersten Mal in diesem Jahr kommt heute der Camping-Grill mal wieder zum Einsatz. 


• Nachdem Tina mit Straßenmalkreide die Hüpfekästchen auf den Weg gemalt hat, halten immer wieder Kinder und Erwachsene vor unserem Platz an, um eine Runde zu hüpfen. 

3. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
61,30 €

Freitag, 2. Mai 2025

Für heute habe ich mir vorgenommen, das Gelände des Südsee-Camp einmal außen und einmal innen am Zaun entlang zu umrunden. Dazu fahre ich mit dem Fahrrad und zeichne das Ganze mit Komoot auf. 

Beide Runden zusammen ergeben fast 8 Kilometer. Auf der Innenrunde muss ich dabei aber immer wieder nach innen abbiegen, da die verschiedenen Abschnitte des Platzes nicht über einen durchgehenden Weg am Zaun entlang verbunden sind. Insgesamt finde ich, dass das eine gute Möglichkeit ist, sich einen Überblick über das weitläufige Gelände zu verschaffen. 

Südsee-Camp Außen- und Innenrunde

Später sehen wir im Regenradar, dass sich ein großes Gewitterfeld der Lüneburger Heide von Westen her nähert. Eine erste kleine Gewitterzelle verfehlt uns knapp südlich, aber dahinter kommt das eigentliche große Gewitter, dass genau über uns rüber zieht. 

Wir hatten sowieso alles schon in Sicherheit gebracht, und verziehen uns ins Wohnmobil, als es so richtig losgeht. 

Aber nicht alle Camper hatten den sich nähernden Regen bemerkt. Viele eilen völlig durchnässt zu ihren jeweiligen Unterkünften. Nach rund drei Stunden ist der Regen aber durch und wir sind gerade gespannt, wie es in den nächsten Tagen mit dem Wetter weitergehen wird. 

4. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
61,30 €

Samstag, 3. Mai 2025

Mit dem gestrigen Regen kam auch ein Wetterwechsel. Denn hinter der Kaltfront folgt logischerweise kalte Luft aus Norden. 

Aus diesem Grund tragen heute alle lange Hosen und langärmelige Shirts oder Jacken. Aber wenigstens bleibt es trocken. 

Tina erkundet den Andenkenshop des Campingplatzes während ich mich später auf den Weg zum Campinghandel mache, der auch irgendwie zu dem Campingplatz gehört. Der Handel liegt in einem Gewerbegebiet rund 8 km entfernt. 

Mit dem Fahrrad ist das keine besondere Strecke. Allerdings führt die Route über die Kreisstraße, an der es keinen gesonderten Radweg gibt. Dann biegt man ab auf die Bundesstraße 3. Dort zu fahren ist dann trotz des Radweges auch nicht besonders schön. 

Im Campinghandel suche ich vor allem nach einem kleines Campingstuhl für unseren Enkel. Besonders groß ist die Auswahl nicht, aber ich finde trotzdem einen schönen Stuhl, von dem ich denke, dass er ihm gefallen wird. Wir sind schon ganz gespannt, wie er nächste Woche reagieren wird. 

Den Rückweg versuche ich quasi auf gerader Strecke durch den Wald zu fahren. Google-Maps bietet dazu auch tatsächlich eine entsprechende Route an. 

Aber es bleibt dabei, dass mir Google-Maps beim Navigieren auf dem Fahrrad kein Glück bringt. Ich lande mitten im Wald in einer Sackgasse und muss umkehren. Statt der 8 km des Hinweges fahre ich so über 12 km auf dem Rückweg. 

Die Küche bleibt heute kalt und wir holen uns eine Pizza. Die ist sogar ziemlich lecker. Und wir haben keine Arbeit mit Kochen. 

Gegen Abend räumen wir schon die ganzen Campingmöbel ins Wohnmobil und fahren die Markise wieder ein. Beides werden wir hier nicht mehr brauchen. Ebensowenig wie die Fahrräder, die auch schon wieder auf dem Träger landen. 

5. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
61,30 €

Sonntag, 4. Mai 2025 (Star Wars Tag)

Die erste Phase auf dem Südsee-Camp ist vorbei; heute geht es weiter nach Hamburg. Dabei haben wir es nicht eilig und können in aller Ruhe frühstücken und dann die letzten Sachen einpacken. Das ist aber nicht mehr viel, weil wir das meiste ja bereits gestern erledigt hatten. 

Zunächst fahren wir in Hamburg zum Hafen, wo wir uns einmal die Anfahrt zum Kreuzfahrtterminal, genannt Cruise-Center, anschauen wollen. Dort werden wir am Dienstag unseren Enkel übernehmen, wenn er von der Kreuzfahrt mit seinen Eltern zurück kommt. 

Zum Glück ist an diesem Sonntag auch im Hamburger Hafengebiet weniger los als sonst an normalen Wochentagen. Daher fällt es nicht so sehr ins Gewicht, dass wir bei der Navigation ganz schön aufpassen müssen. Und trotzdem muss ich mehrmals im letzten Moment noch die Fahrbahn wechseln, weil die verschiedenen Abfahrten so knapp aufeinander folgen, dass sie auf dem Navi-Bildschirm oft nicht zu unterscheiden sind. 

Aber wir kommen an. Das Terminal ist geschlossen, da gerade kein Kreuzfahrer dort anliegt. Wir denken, dass wir uns dort für ein paar Minuten hinstellen und den Enkel übernehmen können. Damit gibt es nun ein Problem weniger, denn das war uns vorher überhaupt noch nicht klar. 

Weiter geht es nun zum Campingplatz. Er liegt etwas außerhalb bei Blankenese direkt an der Elbe. Allerdings am nördlichen Ufer, so dass wir zunächst die Köhlbrandbrücke überqueren und dann durch den Elbtunnel auf die andere Seite des Stroms wechseln. 

Bei der Anfahrt muss man aufpassen, dass man die richtige Strecke nimmt. Das Steilufer der Elbe erlaubt nur schmale Straßen und es gibt Anfahrten, auf denen man sich mit einem Wohnmobil so richtig festfahren kann. 

Aber wir kommen gut an, unsere Reservierung hat geklappt und wir checken ein. Direkt merkt man, dass dieser Campingplatz anders ist. Hier geht es nicht um Gewinnmaximierung, sondern das Ganze ist irgendwie auch ein soziales Projekt und dient der Finanzierung von Ferienfreizeiten für Kinder. Fairness ist hier ein wichtiges Thema auch gegenüber den hiesigen Beschäftigten. 

Der Platz selber ist sehr schön. Er liegt direkt am Sandstrand der Elbe und man kann von vielen Plätzen den vorbeifahrenden Ozeanriesen zuschauen. 

Wohnwagen werden nur mit dem platzeigenen Traktor auf die Plätze gezogen, da der Untergrund aus tiefem Sand besteht. Für Wohnmobile sind diese Bereiche nicht erreichbar und wir stehen in einer der hinteren Reihen ohne Sicht auf die Elbe, wo wir dafür aber festen Untergrund haben. 

Später fahre ich noch mit dem Fahrrad nach Hamburg hinein. Es geht immer an der Elbe entlang und ich fahre bis zum alten Elbtunnel. Immer schon wollte ich mal mit dem Fahrrad durch den Tunnel auf die andere Seite fahren. Heute schaffe ich es endlich mal. 

Von der Südseite aus mache ich noch schnell ein paar Fotos und fahre dann auch schon wieder durch den Tunnel zurück. Immer wieder gibt es jetzt ein paar Regentropfen, aber ohne, dass es so richtig zu regnen anfängt. Also fahre ich auch wieder zurück in Richtung Campingplatz. 

Vom Elbtunnel ist das eine Strecke von rund 14 Kilometern. Zwischendurch halte ich auch für Fotostops an. Der "alte Schwede" ist ein eiszeitlicher Findling, der vor 25 Jahren aus der Elbe gezogen wurde. Die Bergung war spektakulär als das Seil des Bergekrans riss, sobald der Stein oberhalb der Wasserfläche war. Er war einfach zu groß und zu schwer. 

Hier der Link zu einem entsprechenden Bericht des Hamburger Fernsehens

In einem weiteren Versuch hatte es dann geklappt und wie in Hamburg üblich, wurde der Findling in Höhe seiner Fundstelle ans Ufer gelegt. Heute ist er ein beliebtes Foto-Objekt und auch das Ziel aller möglichen mehr oder weniger künstlerischen Verschönerungen. 

Für morgen haben wir ja Tickets, um ins Miniatur Wunderland zu gehen. Hoffentlich bleibt es trocken, damit wir mit den Fahrrädern dorthin fahren können. Für den Fall, dass es regnen sollte, schauen wir uns aber auch schon mal die Fahrpläne der hiesigen Busse, Bahnen und Fähren an. 

6. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
111 Hamburg
CP Elbecamp
41 €

Montag, 5. Mai 2025

Einziger Programmpunkt heute: Eine Fahrt mit den Fahrrädern nach Hamburg und den Tag im Miniatur Wunderland verbringen, um mal wieder alle Neuigkeiten live zu sehen. 

Toller Plan, geht aber nicht. Als wir komplett fertig und abfahrtbereit sind, weigert sich die Elektronik meines E-Bikes zu funktionieren. Wir probieren hin und her, aber es will einfach nicht. 

Also alles wieder zurück, die Fahrräder wieder abgeschlossen und die Fahrradsachen gegen normale Sachen getauscht. Und dann zur Bushaltestelle, um mit Öffis nach Hamburg reinzufahren. 

Hier am Campingplatz kommt einmal pro Stunde ein Minibus, der uns zur nächsten S-Bahn-Station bringt. Von dort aus können wir mit der S-Bahn bis zu den Landungsbrücken fahren, wo wir nochmal in die U-Bahn umsteigen, wenn auch nur für eine weitere Station. 

Jedenfalls kommen wir ungefähr eine Stunde später im Wunderland an, als wir mal gedacht hatten. Zum Glück haben wir freie Tagestickets, die nicht an eine bestimmte Eintrittsuhrzeit gebunden sind. Außerdem sind wir auch noch rechtzeitig da vor unserer gebuchten Teilnahme am VR-Erlebnis "Schrumpf dich ins Wunderland". 

Wir bekommen dort eine VR-Ausrüstung und "laufen" eine halbe Stunde durch die virtuelle Welt vor unseren Augen. Eine gewisse Schwindelfreiheit ist dabei von großem Vorteil, weil man immer wieder über virtuelle schmale Stege in großer Höhe balancieren muss. 

Trotzdem macht es auch Tina viel Spaß. Man gewinnt, wenn man sich hier bewusst macht, dass all diese Abgründe in Wirklichkeit ja gar nicht vorhanden sind. 

Am Ausgang erhalten wir dann einen QR-Code, um ein Foto von der Gruppe in der virtuellen Welt zu erhalten. Einmal sind die Teilnehmer mit der Ausrüstung zu sehen und einmal die Gruppe mit den jeweiligen Avataren, die man in der virtuellen Welt ebenfalls angezeigt bekommt. 

Im Wunderland schaffen wir danach mal wieder nicht alles und konzentrieren uns auf neue Bereiche und unsere Lieblingsabschnitte. 

Natürlich ist Monaco mit der F1-Rennstrecke ein Pflichttermin. Auch von der Besucherzahl geht es heute und wir stehen auch mal in der ersten Reihe, um den Rennwagen zuzuschauen. 

Sehr gelungen finde ich auch die neue Version der Speicherstadt im Hamburg-Abschnitt mit dem dort eingebauten Miniatur-Miniatur-Wunderland. 

Zum gestrigen Star-Wars-Tag hatte das MiWuLa ein Video auf YouTube hochgeladen, in dem verschiedene Sachen mit Star-Wars-Bezug gezeigt wurden. Unter anderem das aufwändige Erstellen einer einzelnen Szene aus Episode 6. Die Figuren sind nicht von der Stange oder einfach aus einem 3D-Drucker, sondern einzeln modelliert und bemalt worden. Eine wahnsinnige Arbeit. Tina findet diese Szene, die wir voller Bewunderung betrachten. Lasst euch bei YouTube doch mal das Video anzeigen. Lohnt sich. 

Auch unser heutiges Mittagessen holen wir uns in den Restaurants des Wunderlandes. Die Auswahl hat sich nochmals deutlich verbessert, indem man auch in dem zweiten Gebäude ein "Diner" eingerichtet hat. 

Insgesamt verbringen wir ungefähr sieben Stunden im Wunderland und machen uns dann wieder zurück auf den Weg zum Campingplatz. Die S-Bahn fährt aber nur bis Blankenese und wir steigen für den Rest zuerst in einen Bus und müssen dann doch wieder an der S-Bahn-Station, wo wir heute morgen schon waren, in den Minibus zum Campingplatz umsteigen. 

Zurück am Campingplatz finde ich beim Wiederverladen der Fahrräder den elektronischen Fehler an meinem Fahrrad, der in Wirklichkeit ein Bedienungsfehler meinerseits war. Mir fällt ein Stein vom Herzen, da wir ab morgen auch mit Enkel einige Wege auf den Rädern erledigen wollten. 

7. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Hamburg
CP Elbecamp
41 €

Dienstag, 6. Mai 2025

Wir holen heute unseren Enkel am Cruise-Center in Hamburg Steinwerder ab. Von diesem Moment haben wir kaum noch Zeit für etwas anderes. Wenn der Kleine abends im Bett war, wäre ich kaum noch in der Lage gewesen, einen richtigen Satz zu formulieren. Aus diesem Grund habe ich dann nur noch ein paar Stichworte notiert und versuche nun, diese in zusammenhängende Sätze zu verwandeln. 

Zunächst stellen wir uns heute den Wecker auf 6:30 Uhr. Das reicht, um noch schön zu frühstücken und alles zu räumen. 

Die Rezeption des Campingplatzes öffnet wirklich erst um Punkt 8 Uhr und wir müssen ja noch eine letzte Abrechnung des Stromverbrauchs machen. Früher kommt man hier also nicht los. 

Die Abrechnung ist aber schnell erledigt und schon kurz nach 8 Uhr fahren wir vom Gelände. Es geht im Berufsverkehr durch Hamburg, was sich aber schlimmer anhört, als es tatsächlich war. Rund um Köln geht es im Berufsverkehr deutlich rabiater zu. 

Und auch der Elbtunnel, in dem angeblich ja wohl immer Stau herrscht, ist heute unproblematisch. Wir fahren halt aus der Stadt raus, als wir auf die Südseite der Elbe wechseln. 

Am Cruise-Center können wir mit dem Wohnmobil in die Drop-Zone fahren und dort direkt am Terminal warten. Mit den kostenlosen 10 Minuten kommen wir nicht hin, aber die 5 Euro für die erste Stunde tun jetzt auch nicht weh. 

​Unser Enkel freut sich sehr uns zu sehen und kann es gar nicht abwarten, ins Wohnmobil einzusteigen. Natürlich haben wir extra für ihn einen Kindersitz gekauft und schon die ganze Zeit mitgeführt. 

Tochter und Schwiegersohn nehmen wir noch ein Stück bis zum Südeingang des alten Elbtunnels mit. Von dort gehen sie zu Fuß durch den Tunnel und nehmen ab den Landungsbrücken die S-Bahn zum Hauptbahnhof, wo sie dann in den Zug nach Hause steigen. 

Zu dieser Zeit sind wir aber schon wieder auf dem Rückweg zum Südsee-Camp. Die Einfahrt ist dort ja erst ab 15 Uhr möglich und wir sind natürlich viel zu früh. 

Wir fragen mal nach und werden für 13 Uhr zur Einfahrt freigeschaltet, weil unser Platz sowieso frei ist. Bis dahin spazieren wir aber schon über den Platz. Am großen Spielplatz direkt am See bleiben wir hängen. Unser Enkel muss den Spielplatz nämlich direkt ausprobieren. Da wir Zeit haben, kann er Klettern und Rutschen nach Lust und Laune - zumindest soweit er dies mit seinen 20 Monaten schon schafft. 

Um 13 Uhr hole ich dann Nolwenn und wir parken auf unserem Platz, der in direkter Nähe zum großen Spielplatz und dem Waschhaus mit dem Kinderbaderaum liegt. 

Der Kleine "hilft" eifrig mit, alles aufzubauen und danach erinnert er sich an den Spielplatz, wo wir dann unter Mitnahme des nun ausgepackten Sandspielzeugs den Großteil des Nachmittags verbringen. 

Nach dem Abendessen geht es dann noch mit ihm in das Kinderbad und er hat totalen Spaß daran, dass es hier Waschbecken und Duschen entsprechend seiner Größe gibt. Er ist eine "Wasserratte" und kaum wieder aus dem Bad wegzubekommen. Im Prinzip ist das für ihn ein toller Wasserspielplatz, der zudem ordentlich und für die Kleinen passend geheizt ist. 

Irgendwann ist dann dieser schöne Tag zu Ende und der Kleine schläft. Auch wir gehen bald schlafen, da unsere Energie verbraucht ist. 

8. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
116 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
51 €

Mittwoch, 7. Mai 2025

Als wäre es gestern mit 6:30 Uhr nicht schon früh genug gewesen, wird der Kleine heute schon um 6 Uhr wach und ein Tag voller Action beginnt. 

Die leckeren Brötchen vom Bäcker gibt es ab 8 Uhr. Aber nach dem Frühstück ist natürlich wieder Action angesagt. 

Tina hat Straßen-Malkreide eingepackt, die jetzt zum Einsatz kommt. Und da in dieser Woche keine schulpflichtigen Kinder, sondern nur die jüngeren mit ihren Eltern - oder wie bei uns den Großeltern - auf dem Platz sind, kommt bald eine kleine Gruppe zusammen, um den Weg vor den Stellplätzen zu verschönern. 

So macht Camping richtig Spaß. Mir kommt vom American Football der Spruch "Football is family" in den Sinn. 

Falsch! Denn richtig ist: "Camping is family!"

Es folgt ein Mittagsschlaf und danach direkt das nächste Highlight. Wir gehen mit dem Kleinen ins Schwimmbad. Da wir das letzte Woche schon getestet hatten, wissen wir jetzt auch schon, wo die Familienumkleiden sind. 

Unsere kleine "Wasserratte" hat so viel Spaß, das es nicht zu beschreiben ist. Plantschen, Rutschen und das wilde Wellenbad. Was für ein Nachmittag. 

Wir sind so alle, dass wir heute nicht selber kochen, sondern im Camper's-Inn Fastfood holen. Und nach dem Essen schaffen wir es kaum, den Kleinen noch ein wenig wach zu halten und wieder gehen die Großeltern kurz nach dem Enkel zu Bett. 

9. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
51 €

Donnerstag, 8. Mai 2015

Immerhin bis 6:30 Uhr wird heute geschlafen. Man freut sich ja auch über die kleinen Dinge. 

Aber: Der Kleine hat Fieber! Tina hat Fiebersaft eingepackt und die Medikamente helfen, das Fieber zu senken. Allerdings, wir können heute natürlich nicht nochmal ins Schwimmbad, so wie wir das ursprünglich geplant hatten. 

Trotzdem haben wir viel Spaß, vor allem auf dem Spielplatz und seinen Kletter-/Rutschgeräten. 

Auch mein Fahrrad ist ja extra mit einem Kindersitz ausgestattet und wir fahren auf dem Platz etwas rum. Ein anderer Spielplatz erweist sich als nicht so interessant. 

Dafür aber der Reitstall um so mehr. Zu bestimmten Uhrzeiten gibt es hier auch Ponyreiten für die Kinder. Die Zeit haben wir zwar nicht getroffen. Aber wir können in den Stall, wo etliche Pferde in den Boxen stehen. 

Das alleine ist für den Kleinen schon höchst interessant. Als ein großes Pferd aus der Box geholt wird und im Mittelgang steht, ist das für ihn sehr beeindruckend. 

Tina geht heute sehr lange mit ihm ins Kinderbad, wo er nochmal ausgiebigst plantscht und spielt. Ich nutze die Zeit und räume alles Entbehrliche schonmal ein. Vor allem sein Sandspielzeug muss einfach so verschwinden, ohne dass er das mitbekommt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Die Alternative wäre heftiger Protest gewesen. 

Und natürlich geht es wieder sehr früh schlafen. Aber so muss das halt sein. Als Großeltern können wir uns voll und ganz auf die Bedürfnisse des Enkels einlassen. Er bestimmt den Tagesrhythmus und den -ablauf. 

9. Nacht

Gefahrene Kilometer Tagesziel
0 Wietzendorf
CP Südsee-Camp
51 €

Freitag, 9. Mai 2025

Die heutige Fahrt nach Hause wird eine der schlimmsten Fahrten der letzten Jahre. Dabei läuft zunächst alles glatt. Durch die Vorbereitungen gestern Abend gibt es am Morgen nur noch wenig zu räumen und wir kommen nach dem Frühstück gegen 10 Uhr los. 

Auch unterwegs läuft es recht gut. Die A7 ist frei und ich kann mit Tempomat fahren, ohne dass allzu viel einzugreifen wäre. Wir werden sogar von einem Geschwisterchen unserer Nolwenn überholt. Der Wagen hat französische Kennzeichen und das Paar auf den Vordersitzen freut sich offensichtlich auch sehr, ein baugleiches Fahrzeug zu sehen und von beiden Seiten wird kräftig gegrüßt und gewunken. 

Die Umfahrung von Hannover und das erste Stück der A2 laufen auch bestens. Doch im Radio hatten wir schon gehört, dass es vor uns eine Sperrung der A2 gibt. Als Grund werden Aufräumarbeiten nach einem Unfall angegeben. Das wiederum klingt für mich so, dass die eigentliche Unfallaufnahme abgeschlossen ist und demnächst wieder mit einer Öffnung der Strecke zu rechnen ist. 

So ist das im Prinzip auch, aber nicht ganz so schnell wie ich mir das erhofft hatte. Wir ergeben uns in unserer Schicksal und stellen uns in der Sperrung hinten an, da ich keine sinnvolle Umfahrungsmöglichkeit sehe. Denn die benannte Umleitungsstrecke ist ebenfalls dicht und es gibt fast kein Vorwärtskommen. 

Natürlich geht es uns relativ gut, weil wir alles an Bord haben, was nötig werden könnte. So können wir zwischendurch auf Toilette gehen und uns entsprechend der steigenden Temperaturen auch umziehen. Denn wir stehen eine ganze Weile mit abgestelltem Motor. 

Insgesamt verlieren wir in diesem Stau rund zwei Stunden. Normalerweise wäre das kein Problem, aber mit dem Kleinen an Bord wird das ziemlich stressig. Er will schließlich beschäftigt werden. Zwar können wir ihn während der Standzeit aus dem Kindersitz nehmen und er kann etwas im Wohnmobil rumlaufen, aber für seinen Bewegungsdrang ist das trotzdem viel zu wenig. 

Schließlich geht es langsam mit Stop-and-Go weiter. Wir machen dann an einer Raststätte erstmal eine richtige Pause für den Kleinen. Leider gibt es keinen Spielplatz und wir laufen nur auf dem Parkplatz rum und lassen ihn über die Picknicktische und -bänke klettern. Und natürlich wird auch etwas gegessen. 

Wirklich schlimm wird dann der Verkehr nach dem Stau. Alle scheinen irgendwie zu versuchen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen, was ja nun mal total bescheuert ist. Vor allem einige Fahrer von 40-Tonnern tun sich hervor, als wären sie geisteskrank. Das kann einem schon richtig Angst einjagen. 

Schließlich kommen wir aber doch zu Hause an. Eine 7-stündige Fahrt liegt hinter uns. Wir werden bereits von Tochter und Schwiegersohn zur Abholung des Kleinen erwartet. Die Freude ist auf allen Seiten groß, auch wenn der Kleine direkt anfängt sich zu bewegen. Endlich kann er zumindest kurzfristig seinen Bewegungsdrang ausleben. 

Wir sortieren nur noch die Sachen des Kleinen aus, dann geht es für die drei nach Hause, wo der Kleine an diesem Tag abends noch lange durchhält, bis er endlich schlafen kann. 

Weitere Aufräum- und Reinigungsarbeiten verschieben wir auf morgen und gehen heute früh ins Bett. Da hat sich in den letzten drei Tagen ein kleines Schlafdefizit angesammelt. 

Gefahrene Kilometer Tagesziel
334 nach Hause
904 Gesamtkilometer